Tokio/Washington. Die Pannenserie bei Boeings Dreamliner reißt nicht ab. Der US-Flugzeugbauer warnte am Samstag 15 Fluggesellschaften, dass bei einigen ihrer Modelle die Vereisung von Triebwerken droht. Japan Airlines erklärte umgehend, den Dreamliner von zwei Langstrecken-Routen abzuziehen.
Die japanische Fluggesellschaft Japan Airlines (JAL) ersetzt 787-Dreamliner nach einer Boeing-Warnung vor Eisbildung auf zwei Strecken durch andere Maschinen. Der Wirtschaftsagentur Bloomberg zufolge hatte der US-Flugzeugbauer zuvor seine Kunden über ein Problem mit der Bildung von Eiskristallen in Triebwerken informiert, die - wie bei einem Teil der 787-Dreamliner - von General Electric (GE) hergestellt sind.
Maschinen, die mit diesen Triebwerken ausgerüstet seien, sollten sich daher bei Flügen in großer Höhe von Gewittern fernhalten, die eine solche Kristallbildung begünstigen könnten, zitierte Bloomberg aus einer Boeing-Erklärung. Demnach nannte der Hersteller einen Sicherheitsabstand von mindestens 50 nautischen Meilen (93 Kilometern).
Gewitter umfliegen ist womöglich nicht immer möglich
JAL entschied sich vorsichtshalber, vorläufig auf den Strecken von Tokio nach Neu Delhi sowie Singapur auf Dreamliner zu verzichten. Es könne Fälle geben, in denen es nicht möglich sei, Gewitter zu umfliegen, sagte ein Airline-Sprecher in der japanischen Hauptstadt der Agentur zufolge.
Wie es weiter hieß, arbeitet GE an Software-Änderungen. Das Unternehmen erwarte, dass das Problem im ersten Vierteljahr 2014 behoben werden könne, hieß es laut Bloomberg in einer Firmen-E-Mail. Demnach hat es seit April sechs Fälle gegeben, in denen Flugzeuge wegen Eisbildung vorübergehend an Beschleunigungskraft verloren. (dpa/rtr)