Berlin. Im Gesundheitsfonds der gesetzlichen Krankenversicherung zeichnet sich für dieses Jahr erneut ein Überschuss von 200 Millionen Euro ab. Die Kassen fordern für kommendes Jahr allerdings höhere Zuweisungen, die Bundesregierung lehnt das ab.

Die gesetzliche Krankenversicherung kann auch im kommenden Jahr wieder mit einem Plus rechnen. Der sogenannte Schätzerkreis prognostizierte die Einnahmen für 2014 auf 202,2 Milliarden Euro, wie am Donnerstagabend nach der Sitzung in Bonn zu erfahren war.

Allerdings konnten sich die Experten des Bundesversicherungsamts (BVA) und des Gesundheitsministeriums (BMG) mit den Krankenkassen nicht auf eine Prognose für die Höhe der Ausgaben verständigen. BMG und BVA gehen hier von 199,6 Milliarden Euro aus, der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) rechnet mit 201,1 Milliarden Euro an Ausgaben.

Das Ergebnis des Schätzerkreises ist deswegen bedeutsam, weil sich daraus die Zuweisungen an die einzelnen Kassen aus dem Gesundheitsfonds für 2014 ableiten. Mit dem Geld müssen die Kassen auskommen oder Zusatzbeiträge von ihren Mitgliedern einfordern. In diesem Jahr betragen die Zuweisungen 192 Milliarden Euro.

Kassen sitzen auf Rekord-Reserven

Die Kassen schätzen die Ausgaben jedoch um 1,5 Milliarden Euro höher, wodurch sie eigentlich auch höhere Zuweisungen erhalten müssten. Sie verwiesen schon im Vorfeld auf steigende Ausgaben etwa für Arzneimittel, Arzt-Honorare und Krankenhausaufenthalte.

Die GKV-Position im Schätzerkreis wurde durch die Experten von BVA und Ministerium aber überstimmt. Die Krankenkassen haben in den vergangenen Boom-Jahren aufgrund fixierter Beiträge (15,5 Prozent) und niedriger Arbeitslosigkeit Reserven in Rekordhöhe angehäuft. Einzelne Krankenkassen zahlen die Überschüsse wieder an die Versicherten zurück. Auch das erklärt die restriktive Haltung von BMG und BVA bei der Frage höherer Kassenzuweisungen. (dpa)