Berlin. Das Mammut-Insolvenzverfahren des Strom- und Gashändlers Flexstrom zieht weite Kreise: Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Verantwortliche des Unternehmens. Es geht um den Verdacht auf Insolvenzverschleppung und Betrug. Die 835.000 Geschädigten werden den Fall aufmerksam verfolgen.

Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Verantwortliche des insolventen Strom- und Gashändlers Flexstrom. Es bestehe unter anderem der Verdacht auf Insolvenzverschleppung und Betrug, sagte ein Sprecher der Behörde am Freitag, ohne Namen zu nennen.

Die "Bild"-Zeitung berichtete, dass sich die Untersuchungen gegen die ehemaligen Hauptaktionäre Thomas und Robert Mundt richteten. Flexstrom hatte im April wegen Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet.

Bundesweit bangen deshalb 835.000 Kunden um dreistellige Euro-Beträge, die sie per Vorauszahlung an Flexstrom oder eine ihrer Töchter überwiesen hatten, um im Gegenzug einen günstigen Stromtarif zu bekommen.

Das größte Insolvenzverfahren in der deutschen Geschichte

Der zuständige Insolvenzverwalter geht davon aus, dass der Fall damit das größte Insolvenzverfahren in der deutschen Geschichte ist. Bislang haben 130.000 Betroffene ihre Forderungen mit einer Summe von etwa 70 Millionen Euro geltend gemacht. Sie sollen zumindest einen Teil ihres Geldes zurückbekommen. (dpa)