Nürnberg. Mit der Stimmung der Verbraucher geht es trotz Wirtschaftskrise weiter bergauf. Dank niedriger Preise und eines robusten Arbeitsmarkts ist die Kauflaune im Juli deutlich gestiegen, wie die aktuelle Konsumklimastudie zeigt.
Die Verbraucherstimmung in Deutschland erholt sich weiter. Sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartungen hätten sich verbessert, die Anschaffungsneigung sei sogar deutlich gestiegen, teilte das Marktforschungsinstitut GfK am Montag in Nürnberg mit. Der von der GfK ermittelte Konsumklimaindex für August stieg gegenüber dem Vormonat von revidiert 3,0 auf 3,5 Punkte. Im längerfristigen Vergleich bleibe das Konsumklima allerdings auf einem niedrigen Niveau, erklärte die GfK.
"Damit bleibt der private Konsum derzeit wesentliche Stütze der Konjunktur", erklärte die GfK. Im längerfristigen Vergleich bleibe das Konsumklima allerdings auf einem niedrigen Niveau.
Härtetest steht im Spätherbst bevor
Nach weiter zunehmenden Hinweisen auf ein Ende der wirtschaftlichen Talfahrt schwindet auch bei den Konsumenten der Konjunkturpessimismus. Die sinkende Inflation und die damit günstigen Preise honorierten die Verbraucher mit steigenden Einkommenserwartungen. Eine wichtige Rolle spiele dabei zudem, dass der Arbeitsmarkt bislang noch nicht eingebrochen sei. Der eigentliche Härtetest für das Konsumklima dürfte nach Einschätzung der GfK allerdings noch bevorstehen, wenn im Spätherbst die Erwerbslosigkeit deutlich steigen wird.
Konjunkturpaket II und Rentenerhöhung stützen Einkommensaussichten
Zugleich legten auch die Konjunkturerwartungen zum vierten Mal in Folge zu und stiegen um 8,6 Punkte auf minus 14,0 Punkte. Die Maßnahmen des Konjunkturpakets II zusammen mit stabilen Preisen sowie die Rentenerhöhung zum 1. Juli stützten vor allem die Einkommensaussichten. Der entsprechende Index legte um fünf Punkte auf 1,8 Zähler zu und liegt damit zum ersten Mal seit April 2008 wieder im positiven Bereich, hieß es weiter.
Eine spürbare Verbesserung verzeichnete die Anschaffungsneigung im Juli. Der entsprechende Indikator kletterte um 10,6 Zähler gegenüber Juni auf 25,1 Zähler. Dazu beigetragen habe neben dem niedrigen Preisniveau das ebenfalls niedrige Zinsniveau, in dessen Folge die Sparneigung rückläufig sei, teilte die GfK mit. (ddp)