Frankfurt/Main. Schwächen beim Risikomanagement hat jetzt die HSH-Nordbank zugegeben. Die staatliche Bank will die Probleme nach eigenem Bekunden schnell beseitigen - ein Gutachten hatte der Nordbank große Risiken bescheinigt. Noch nicht mal Mindestanforderungen habe sie eingehalten.

Die strauchelnde HSH Nordbank ist einem Gutachten zufolge zu große Risiken eingegangen. HSH-Sprecher Rune Hoffmann bestätigte am Samstag, dass die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG das Unternehmen auf Schwächen beim Risikomanagement hingewiesen habe. «Wir beseitigen diese Schwächen konsequent. Wir haben einen klaren Plan, den wir mit aller Kraft umsetzen.»

Der Sprecher bestätigte damit in Teilen einen Vorabbericht des Nachrichtenmagazins «Focus». Hoffmann verwies darauf, dass die HSH Nordbank bereits vor längerer Zeit einen Risikomanager ernannt habe. Einzelheiten zur Kritik der KPMG nannte er nicht.

Zugleich dementierte er, dass die Luxemburger Tochter HSH Nordbank Securities vor der Insolvenz gestanden habe. Das berichtete der «Focus». Demnach musste das Mutterhaus im vergangenen Jahr auf Forderungen von 400 Millionen Euro verzichten und 270 Millionen Euro an Wertberichtigungen übernehmen. «Wir hatten keine Wahl. Sonst hätten wir für die Insolvenz haften müssen, was noch teurer geworden wäre», zitierte das Blatt einen ungenannten Bankier.

Kritik auch an Aufsichtsrat

Das Gutachten warf der Bank laut «Focus» vor, noch nicht mal Mindestanforderungen für das Risikomanagement eingehalten zu haben. Außerdem soll sich der Aufsichtsrat nicht kritisch mit der Strategie des Unternehmens auseinandergesetzt haben.

Die HSH Nordbank, die Landesbank von Schleswig-Holstein und Hamburg, verspekulierte sich mit ausländischen Wertpapieren, die in der Finanzkrise massiv an Wert verloren. Der Verlust für 2008 beträgt 2,7 Milliarden Euro. Im Jahr 2007 meldete die Bank noch einen Konzernüberschuss von 270 Millionen Euro. Die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein mussten deswegen eine Milliardenhilfe gewähren und Kredite absichern. (ap)