Brüssel/Berlin. Vielleicht ist es ein Wendepunkt in der Krise. Die Wirtschaft in der Euro-Zone konnte im Frühjahr um 0,3 Prozent zulegen: Damit hat der Euroraum die längste Rezession seiner Geschichte überwunden. Entscheidende Impulse gab letztlich die gute Wirtschaftslage in Deutschland und Frankreich.
Die Euro-Zone hat die längste Rezession ihrer Geschichte überwunden. Die Wirtschaftsleistung legte im Frühjahr um 0,3 Prozent zum Vorquartal zu, wie das Europäische Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte.
Zuvor war die Wirtschaft in den 17 Staaten der Währungsunion sechs Quartale in Folge geschrumpft. Von Reuters befragte Analysten hatten nur mit einem leichten Plus von 0,2 Prozent gerechnet, nachdem die Wirtschaft noch zu Jahresbeginn um 0,3 Prozent geschrumpft war.
Spanien sieht Licht am Ende des Tunnels
Für die entscheidenden Impulse sorgten die beiden Schwergewichte im Währungsraum: Die deutsche Wirtschaft legte um 0,7 Prozent zu, während das Bruttoinlandsprodukt in Frankreich überraschend deutlich um 0,5 Prozent stieg. Italien kämpft sich unterdessen langsam aus der längsten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg.
Von April bis Juni schrumpfte die Wirtschaft nur noch um 0,2 Prozent. Es war das achte Quartal mit einem Minus beim Bruttoinlandsprodukt in Folge. Auch Spanien sieht Licht am Ende des Tunnels: Die Wirtschaft schrumpfte nur noch minimal um 0,1 Prozent. Weiter in der Rezession stecken ebenfalls die Niederlande, hier ging es um 0,2 Prozent bergab. Überraschend positiv entwickelte sich die Wirtschaft in Portugal.
Zypern am Tropf internationaler Geldgeber
Hier zog die Konjunktur erstmals seit rund zweieinhalb Jahren an - und zwar um 1,1 Prozent. In Zypern, das wie Portugal am Tropf internationaler Geldgeber hängt, schrumpfte die Wirtschaft hingegen um 1,4 Prozent zum Vorquartal. (Reuters)