Berlin. Dämpfer für deutsche Exporteure: Im Mai sind die deutschen Ausfuhren so kräftig gesunken wie schon seit Ende 2009 nicht mehr. Im Vergleich zum Vormonat fielen die Exporte um 2,4 Prozent. Viele Ökonomen hatten lediglich mit einem Minus von 0,4 Prozent gerechnet.
Die deutschen Exporte sind im Mai so kräftig gesunken wie seit Ende 2009 nicht mehr. Sie fielen um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. "Dies ist der größte Rückgang seit Dezember 2009", sagte ein Statistiker. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur ein kalender- und saisonbereinigtes Minus von 0,4 Prozent erwartet, nachdem es im April ein Wachstum von 1,4 Prozent gegeben hatte.
Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 88,2 Milliarden Euro ins Ausland. Das waren 4,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Besonders schwach liefen die Geschäfte mit den Euro-Ländern: Hier gab es ein Minus von 9,6 Prozent.
Experten rechnen mit Exportwachstum von zwei Prozent
In den ersten fünf Monaten des Jahres setzten die Unternehmen Waren im Wert von 454,3 Milliarden Euro im Ausland ab. Das ist ein Rückgang von 0,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Experten rechnen angesichts der Wirtschaftskrise in der Euro-Zone und der wackligen Weltkonjunktur mit einem holprigen Geschäft in den kommenden Monaten. So erhielt die exportabhängige Industrie im Mai weniger Auslandsaufträge: Sie gingen um 0,7 Prozent zurück, wobei besonders ein Minus von 3,9 Prozent im Geschäft mit der Euro-Zone ins Gewicht fiel.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag rechnet in diesem Jahr nur mit einem Exportwachstum von 2,0 Prozent. 2012 waren es noch 3,7 Prozent und 2011 sogar 7,8 Prozent.
Die Importe stiegen im Mai um 1,7 Prozent zum Vormonat. Ökonomen hatten mit plus 0,5 Prozent gerechnet. Die Handelsbilanz - die Differenz zwischen Ein- und Ausfuhren - wies einen bereinigten Überschuss von 14,1 Milliarden Euro auf. (Reuters)