An Rhein und Ruhr. . Fünf Monate nach dem Start will das Projekt Ruhrauto-E mit dem spaßigen Renault Twizy in der Flotte, niedrigeren Mietpreisen und Stationen in weiteren Revier-Städten noch mehr Nutzer für das Thema Elektromobilität begeistern. Ab April sollen die Elektro-Mietwagen nach Essen, Bottrop und Gelsenkirchen auch in Bochum, ab Juni zudem in Oberhausen verfügbar sein. Gespräche mit Duisburg laufen.

Mit niedrigeren Preisen, neuen Miet-Stationen und einem spaßigen Auto will das Car-Sharing-Projekt Ruhrauto-E die Elektromobilität in der Region weiter voran bringen. Fünf Monate nach dem Start sieht die Bilanz des nach eigenen Angaben bundesweit bislang einzigen rein auf Elektroautos basierenden Mietauto-Angebots eher nüchtern aus: Seit November sind die 20 Opel Ampera an den 14 Stationen in und um Essen insgesamt knapp 200-mal ausgeliehen und dann im Schnitt je rund 100 Kilometer gefahren worden. „Die Fahrzeuge hätten mehr bewegt werden können“, gibt Ferdinand Dudenhöffer zu. Der „Auto-Professor“ der Uni Duisburg-Essen und Initiator von Ruhrauto-E verweist aber auch auf den „langen Winter“, der Interessenten wohl wenig Lust gemacht hätte, diese neue Form der Mobilität zu testen.

Das soll nun anders werden: Ruhrauto-E ergänzt seine Flotte durch fünf Renault Twizy – luftige Zweisitzer, die das eher spröde Thema Elektromobilität mit hippem Lifestyle verbinden sollen. Für Hersteller Renault ist der Twizy (ab 7000 Euro) bundesweit das „meistverkaufte Elektroauto in unserer Modellpalette“, sagt Sprecher Reinhard Zirpel – wenngleich mit 2400 Exemplaren im vergangenen Jahr nach wie vor ein Nischenprodukt. Für die Elektro-Versionen konventioneller Modelle zahle man derzeit rund 5000 Euro Aufschlag, so der Renault-Sprecher.

Samstag Probefahrten in Essen

Auch bei Ruhrauto-E soll der geringe Mietpreis für einen Twizy (2 Euro je Stunde) Lust aufs E-Auto-Fahren machen. Eine Stunde im Opel Ampera schlägt mit 7,25 Euro zu Buche. Neben Privatkunden setzt Ruhrauto-E zudem auf Firmen, die Elektroautos des Projekts fest als Dienstwagen nutzen sollen.

Die Elektromobilität habe „kein Technik-, sondern ein Kommunikationsproblem“, so Dudenhöffer. Nur das Ausprobieren baue Vorurteile über Reichweiten-Probleme oder komplizierte Handhabung ab. Deshalb unterstützt auch das Bundesverkehrsministerium das Projekt mit 1,1 Millionen Euro. Ministeriums-Vertreter Veit Steinle bekräftigte gestern die Ziele der Regierung, bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straße bringen und Deutschland zum Leitmarkt für diese Form der Mobilität machen zu wollen. Von einer Kaufprämie halten indes weder Steinle noch Dudenhöffer etwas.

Neben der Ausleihmöglichkeit soll es bis zum Sommer mehrere Vorführungen mit der Möglichkeit für Probefahrten der Elektroautos geben. Außerdem will Ruhrauto-E regional expandieren. Nach dem für April geplanten Start in Bochum ist im Juni der Sprung nach Oberhausen geplant. Zudem gebe es Gespräche mit Duisburg, auch dort Miet- (und Auflade-)Stationen für die Elektroautos einzurichten.