Brüssel. . Für eine Kehrtwende in der Fischereipolitik soll die Einigung der EU-Staaten führen. Um in Zukunft die Überfischung einzudämmen, soll ein Verbot helfen. Die sogenannten Beifänge, versehentlich gefangene Fische, werden dann nicht mehr ins Wasser zurückgeworfen. Sie sind häufig tot oder verletzt.
In nächtlichen Verhandlungen haben sich die EU-Staaten auf eine Kehrtwende in der Fischereipolitik geeinigt. Das teilte der Verhandlungsleiter, der irische Fischereiminister Simon Coveney, am Mittwochmorgen in Brüssel mit. Die Einigung werde "die Art, wie Europa Fisch fängt, verändern", jubelte Coveney. Nun beginnen Verhandlungen mit dem Europaparlament - die Volksvertreter müssen am Ende zustimmen.
Ganz vermeiden lassen sich Beifänge wohl nicht
Beim Kampf gegen die Überfischung soll künftig ein Verbot helfen, versehentlich gefangenen Fisch wieder zurück ins Wasser zu werfen. Denn dort landen die Tiere oft tot oder verletzt. Ganz vermeiden lassen sich die sogenannten Beifänge aber nicht, deshalb bleiben sie in einer gewissen Höhe erlaubt, allerdings wird die Menge jedes Jahr etwas verringert.
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In fünf Jahren dürften dann noch sieben Prozent der ungewollt gefangenen Fische zurück ins Meer geworfen werden, erklärte Coveney. Zudem wird dieses Rückwurfverbot in den unterschiedlichen europäischen Gewässern erst nach und nach bis 2019 eingeführt.
EU-Gelder für neue Netze für gezielten Fischfang
EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki sprach von "einer ganz neuen Realität". Im April wollte sie über Möglichkeiten beraten, den Fischern mit EU-Geldern bei den nötigen Investitionen zu helfen. Dabei kann es zum Beispiel um neue Netze für gezielteren Fischfang gehen.
Das Rückwurfverbot hatten die Minister prinzipiell bereits im vergangenen Sommer beschlossen, damals aber umstrittene Detailfragen zum Zeitplan und zu Ausnahmeregelungen vertagt. (dpa)