Brüssel. Die EU-Fischereiminister haben sich auf eine neue Fangquote für den Atlantik und die Nordsee geeinigt. Fischer dürfen jetzt 15 Prozent mehr Seelachs und Scholle fangen, aber weniger Kabeljau und Makrele. Bei diesen Fischen hatte sich der Bestand, trotz bisher niedriger Fangmengen, nicht erholt.

Europas Fischer dürfen im kommenden Jahr in Nordsee und Nordostatlantik mehr Hering, Scholle und Seelachs fangen, aber deutlich weniger Kabeljau und Makrele. Darauf haben sich in der Nacht zum Donnerstag die EU-Fischereiminister in Brüssel verständigt. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) begrüßte die Entscheidungen. Sie zeigten, dass es der EU mit der Umsetzung des Nachhaltigkeitszieles ernst sei.

Dem Beschluss zufolge soll die Nordsee-Kabeljau-Quote auf 75 Prozent des Vorjahresniveaus gesenkt werden. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern haben sich die Kabeljau-Bestände in den vergangenen Jahren trotz extrem niedriger Fangmengen bislang nicht erholt. Nach den hohen Fängen vor allem durch die gesondert reglementierten Fangschiffe aus Island und den Färöer Inseln senkte der Fischerei-Rat auch die Quote für Makrele um 30 Prozent.

Bis 2015 wird komplett nachhaltige Fischerei angestrebt

Positive Bestandsentwicklungen wurden dagegen für Hering, Scholle und Seelachs in der Nordsee registriert. Die Fangquoten konnten daher um jeweils 15 Prozent aufgestockt werden.

Aigner sagte, der Beschluss des Rates stelle die Weichen für deutliche Fortschritte auf dem Weg zu einer nachhaltigen Fischerei bis zum Jahre 2015. Sie verwies darauf, dass bereits jetzt in Nordsee und Nordostatlantik mehr als die Hälfte der Fischbestände nach nachhaltigen Kriterien befischt würden.

"Besonders erfreulich ist darüber hinaus, dass der Rat mit der Anpassung des Kabeljauwiederauffüllungsplans und der Sicherung deutscher Fangmöglichkeiten in grönländischen Gewässern Planungssicherheit für unsere Fischer geschaffen hat", betonte die Ministerin. Mit Blick auf die Vermeidung von unerwünschten Beifängen begrüßte sie die Entscheidung des Rates, die Pilotprojekte zur vollständig dokumentierten Fischerei im kommenden Jahr fortzuführen.