Schwerin. Das Umweltministerium von Mecklenburg-Vorpommern warnt vor dem Verzehr der Leber von Ostseedorschen. Diese sei stark mit dem Umweltgift Dioxin belastet, das krebserregend wirkt. Die EU-Grenzwerte wurden in den vergangenen Jahren immer wieder überschritten.

Die Leber von Ostseedorschen ist stark mit dem Umweltgift Dioxin belastet. Das Umweltministerium von Mecklenburg-Vorpommern warnte daher am Mittwoch vor dem Verzehr. Nach Untersuchungen im Auftrag des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei wurden die EU-Grenzwerte überschritten.

Alle fischverarbeitenden Betriebe, Handel und Verbände seien bereits informiert worden, sagte Umweltminister Till Backhaus (SPD). "Wir wenden uns hier speziell an die Angler und Fischer", fügte der Minister hinzu. Dioxin verursacht zwar keine akuten Krankheiten, es lagert sich jedoch im menschlichen Körper ab und wirkt krebserregend.

Verzehr des übrigen Fisches ist nicht bedenklich

Stark belastet ist den Angaben zufolge nur die Leber des Dorschs. Der Verzehr des übrigen Fisches sei gesundheitlich unbedenklich. Auch Dorschleber aus anderen Meeresregionen dürfe gegessen werden.

Bei der Untersuchung wurden 26 Dorschleberproben aus den vergangenen fünf Jahren analysiert. Alle 21 Proben aus der Ostsee überschritten die Grenzwerte. Nach Angaben des Landesamts zeichnete sich im Verlauf der Jahre keine Besserung der Werte ab. Daher habe die EU-Kommission entschieden, dass die Ostseedorschleber nicht verkauft werden dürfe. (dapd)