Essen. Nach der Übernahme durch ACS geben sich bei Hochtief die Manager die Klinke in die Hand. Nun räumt der Europa-Chef den Sessel. Hochtief-Chef Fernandez hatte zuletzt die mangelnde Profitabilität der Europa-Sparte beklagt, in der in Deutschland rund 10 000 Mitarbeiter beschäftigt sind.
Weiter Stühlerücken bei dem mehrheitlich von dem spanischen Konkurrenten ACS übernommenen Essener Baukonzern Hochtief. Nach knapp zwei Monaten im Amt verlässt mit dem Vorstandssprecher der Hochtief-Tochter Solutions, Bernd Joachim Romanski, ein weiterer Top-Manager das Unternehmen.
Das Unternehmen begründete die Trennung von dem bislang für das Europa-Geschäft des Konzerns zuständigen Manager am Dienstag mit "unterschiedlichen Auffassungen". Nähere Angaben wollte ein Sprecher auf Anfrage nicht machen. Der 53-Jährige soll mit sofortiger Wirkung aus dem Vorstand der Hochtief-Tochter ausscheiden.
Erst Ende November hatte mit Marcelino Fernandez Verdes ein langjähriger ACS-Manager das Ruder bei Hochtief übernommen. Zuvor hatte Hochtief-Chef Frank Stieler nach nur anderthalb Jahren im Amt seinen Stuhl geräumt. Seit der Mehrheitsübernahme durch den spanischen Konkurrenten ACS im Jahr 2011 war bereits der komplette Hochtief-Vorstand ausgetauscht worden.
Neuer Hochtief-Chef beklagte mangelnde Profitabilität im Europa-Geschäft
Der neue Hochtief-Chef hatte zuletzt im vergangenen Monat eine mangelnde Profitabilität und niedrige Margen im Europa-Geschäft des Konzerns beklagt. Die Hochtief-Tochter Solutions beschäftigt bei einem Umsatz von rund 4 Milliarden Euro rund 15 000 Mitarbeiter, davon rund 10 000 in Deutschland. Zu der Sparte gehört auch die von Hochtief auf die Verkaufsliste gesetzte Immobilientochter Aurelis. Daneben sucht der Essener Konzern auch Käufer für seine Flughafensparte.
Sorge um Hochtief
Fernandez will noch in diesem Monat bei der Bilanzpressekonferenz am 28. Februar seine neue Strategie vorlegen. Profitabilität stehe ganz oben auf seiner Prioritätenliste, hatte der neue Chef bereits kurz nach seinem Amtsantritt angekündigt. Gleichzeitig hatte er der Zerschlagung des Essener Konzerns eine Absage erteilt. (dpa)