Essen. . Der neue Hochtief-Chef Marcelino Fernández Verdes meldet sich zu Wort. Der Spanier an der Spitze von Deutschlands größtem Baukonzern deutet an, dass er einige Dinge ändern will: „Derzeit analysieren wir jede Geschäftseinheit und Sparte und fragen: Welche Geschäfte sind attraktiv?“
Auch die deutsche Sprache ist für ihn noch eine Baustelle. „An meinem Deutsch arbeite ich noch“, räumt der neue Hochtief-Chef Marcelino Fernández Verdes unumwunden ein. Der Spanier an der Spitze von Deutschlands größtem Baukonzern gehört zu den wenigen Unternehmenslenkern, die nur sehr eingeschränkt in der Sprache ihrer derzeitigen Wahlheimat Auskunft geben können. Mit Spannung wird die Hauptversammlung im Mai erwartet. Bei Aktionärstreffen gilt das Mündlichkeitsprinzip – und damit wohl auch das übersetzte Wort.
Die Unsicherheit in der Hochtief-Belegschaft war groß, als Verdes, ein langjähriger Manager des spanischen Großaktionärs ACS, überraschend Frank Stieler als Chef des Essener Konzerns ablöste. Es gab Befürchtungen, nach der feindlichen Übernahme durch ACS könnte Hochtief zerschlagen oder ausgeplündert werden.
„Mein Zeithorizont umfasst acht Jahre“
Sorge um Hochtief
Wenn Verdes dieser Tage über Hochtief spricht, ist von solchen Plänen keine Rede. „Mein Zeithorizont umfasst acht Jahre“, beteuert Verdes – natürlich auf Englisch. Sein Ziel sei es, den Wert des Konzerns zu steigern. Verdes deutet an, dass er einige Dinge ändern will. „Derzeit analysieren wir jede Geschäftseinheit und Sparte und fragen: Welche Geschäfte sind attraktiv?“ Einzelheiten will Verdes aber erst bei der Bilanzvorlage am 28. Februar nennen. „Wir werden die Profitabilität verbessern. Schließlich erwarten alle Aktionäre von uns, dass wir Dividenden zahlen.“ Zuletzt gab es keine Gewinnausschüttung, was auch für den hoch verschuldeten Konzern ACS schmerzhaft gewesen sein dürfte.