Düsseldorf. . Flugreisende in NRW müssen sich am Donnerstag und Freitag auf lange Wartezeiten, Verspätungen und Flugausfälle einstellen: Das Sicherheitspersonal an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn legt ab 4 Uhr nachts die Arbeit nieder. Grund für den Streik sind die bislang ergebnislosen Tarifverhandlungen.

Die Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn werden heute und morgen bestreikt. Die Gewerkschaft Verdi hat das Sicherheitspersonal aufgefordert, mit Beginn der Frühschicht um vier Uhr die Arbeit ganztägig niederzulegen. Die Warnstreiks sollen auch am Freitag fortgesetzt werden. Verdi rechnet mit „erheblichen Einschränkungen bei der Fluggastkontrolle und Ausfällen von Flugverbindungen“.

In Hamburg hatte ein Streik der Sicherheitskräfte vergangenen Freitag den Flughafen nahezu lahm gelegt. Das droht am heutigen Donnerstag auch in Düsseldorf und Köln/Bonn. Nachdem die Arbeitgeber in Hamburg an den Verhandlungstisch zurückkehrten, wurden die dortigen Streiks ausgesetzt. Ähnliches erhofft sich die Gewerkschaft nun offensichtlich auch für NRW, wo eigenständige Tarifverhandlungen für die Sicherheitsbranche nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden abgebrochen wurden. Eine neue Runde lehnten die Arbeitgeber ab, einen Schlichter wollte Verdi nicht.

Verdi fordert einheitlich 16 Euro Stundenlohn

Für den Fall von Streiks hatte der Flughafen Düsseldorf bereits vorab vor erheblichen Beeinträchtigungen des Flugverkehrs gewarnt. Reisende sollten sich bei ihrem Reiseveranstalter, ihrer Fluggesellschaft oder der Airport-Hotline (0211/4210) über ihren Flug informieren.

Auch interessant

Verdi fordert deutliche Lohnerhöhungen für die Sicherheitskräfte. Sie sollen einheitlich 16 Euro pro Stunde erhalten. Derzeit verdienen sie zwischen neun Euro (etwa für Kontrolle der Flughafenmitarbeiter, Bordkarten und Waren) und 12,36 Euro in der Fluggastkontrolle. Verdi begründet diese hohe Forderung damit, dass in hochsensiblen Sicherheitsbereichen keine Niedriglöhne gezahlt werden dürften.

Arbeitgeber lehnen Forderung als "maßlos" ab

Die Arbeitgeber lehnen die Forderung als „maßlos“ ab. Sie bieten bisher 9,75 Euro bzw. 13,50 Euro für die einzelnen Tarifgruppen, eine Zusammenlegung lehnen sie kategorisch ab.

Verdi fordert auch vom Bund und dem Land, bei den privaten Sicherheitsfirmen für höhere Löhne zu plädieren. Denn in den Bereichen, die hoheitliche Aufgaben wahrnehmen, kauft der Staat die Leistungen ein. Er müsste am Ende auch die steigenden Löhne über höhere Preise der Anbieter finanzieren.