Düsseldorf/Bochum. . Die Schließung des Opel-Werks in Bochum hätte auch Folgen für den gesamten Arbeitsmarkt in der Region. Bochums Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel ist sauer auf den Bochumer Arbeitsagentur-Chef Luidger Wolterhoff. Die von ihm versprochene Vermittlungsquote sei falsch.
Das Ruhrgebiet bleibt das Sorgenkind für den Arbeitsmarkt in NRW. Die Bundesagentur für Arbeit rechnet für 2013 insgesamt mit stabilen Arbeitslosenzahlen. Doch Christiane Schönefeld, Chefin der NRW-Arbeitsagentur, warnt vor Risiken im Revier, etwa durch das von GM beschlossene Aus für das Opel-Werk in Bochum 2016.
„Im nächsten Jahr werden wir das noch nicht spüren, aber langfristig müssen sich 3000 Menschen neu orientieren.“ Das werde auch für Zulieferer sowie in der Gastronomie und im Handel der Region spürbar werden, sagte Schönefeld, „das macht uns schon jetzt Sorge“.
Die Hälfte der Opelaner wohnt in Bochum
Knapp die Hälfte der Opelaner wohnt in Bochum, die anderen verteilen sich übers ganze Ruhrgebiet. Luidger Wolterhoff, Leiter der Arbeitsagentur Bochum, sieht in der Zeitspanne von vier Jahren eine Chance, vielen Menschen helfen zu können. Dafür benötige man aber einen Zeitplan. „Je eher wir wissen, was im Werk wann passiert, desto besser können wir helfen“, sagte er dieser Zeitung. Man sei deshalb laufend mit Opel im Gespräch.
Betriebsratschef Rainer Einenkel kritisierte solche Äußerungen. Die von Wolterhoff versprochene Vermittlungsquote von 70 Prozent für die Opelaner sei „unseriös und falsch“, erklärte er. Die Arbeitsagentur solle lieber dafür sorgen, dass Arbeitsplätze erhalten bleiben. Wolterhoff sagte, er habe die Quote allgemein für den Erfolg von Transfergesellschaften genannt, nicht für Opel.