Essen. Die Tarif-Reform der Gema, die für viele Nutzer eine Tarif-Erhöhung bedeutet, wird bis zu einem Einigungsvorschlag der angerufenen Schiedsstelle ausgesetzt. Die Schiedsstelle hat bis Juni 2013 Zeit, einen Vorschlag zu machen. Bislang war vorgesehen, dass die neuen Gema-Tarife ab April gelten.

Die Tarif-Erhöhungen der Gema werden möglicherweise erst nach Juni 2013 wirksam. Die Verwertungsgesellschaft für aufgeführte Musik teilt auf ihrer Homepage mit, dass sie in den Verhandlungen mit dem Bundesverband der Musikveranstalter angeboten hat, die Reform auszusetzen, bis die angerufene Schiedsstelle einen Einigungsvorschlag gemacht hat. Der wird spätestens im Juni 2013 erwartet.

Die Gema (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) will in Zukunft ihre Gebühren anders berechnen als bisher. Die ausschlaggebenden Faktoren sind die Höhe des Eintrittsgeldes und die Größe der Veranstaltung. Die Gema multipliziert diese beiden Faktoren und berechnet zehn Prozent. Das bringt Club-Betreiber auf die Barrikaden - sie sollen nach der vorgesehenen Regelung oft ein Vielfaches der bisherigen Gebühr zahlen.

Bei früher Einigung könnte es bei Tarif-Reform im April bleiben

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Die Bundesvereinigung der Musikveranstalter und die Gema hatten, weil sie in ihren Verhandlungen über neue Verträge nicht weiterkamen, im Juni die Schiedsstelle am Deutschen Patent- und Markenamt angerufen. Das Verfahren kann bis zu einem Jahr dauern, dann muss die Schiedsstelle einen Einigungsvorschlag vorlegen, auf deren Grundlage Gema und Nutzerverbände weiterverhandeln.

Nachdem die Tarif-Reform, die für viele Nutzer eine Tarif-Erhöhung ist, schon von Januar 2013 auf April 2013 verschoben worden ist, wird sie nun möglicherweise erst nach Juni 2013 wirksam. Wenn die Schiedsstelle allerdings vor April einen Vorschlag vorlegt und sich die Verhandlungspartner einigen können, könnte es bei April bleiben, erklärt Gema-Sprecher Fanco Walther auf Anfrage.