Da ist, salopp gesagt, Musik drin. Die Gema – also jene anonyme und politischer Kontrolle entzogene Gebührenmaschine – hat es geschafft, alle Welt gegen sich aufzubringen: Betreiber von Diskotheken und Clubs, die ganze Branche mit angeschlossenem Verstärker. Aber auch Sportvereine und Pfarrgemeinden sorgen sich, ob sie sich ihre nächste Fete mit Musik live oder aus der Konserve noch leisten können, ohne über Gebühr abkassiert zu werden.

Die Gesellschaft mit dem umständlichen Namen erfüllt eine wichtige Funktion. Sie verhilft Komponisten zu einer fairen Vergütung. Daran darf in Zeiten, da der Gratis-Zugriff auf geistige Arbeit leider fast zum guten Ton gehört, nicht gerüttelt werden. Aber die Gema steht auch für Undurchsichtigkeit. Ihre neuen Tarife hätte sie am liebsten unabgestimmt durchgezogen.

Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Am Ende muss ein Kompromiss stehen – zwischen einer lebendigen Musikkneipenszene, die überleben kann, und Künstlern, die angemessen honoriert werden. Und ehrenamtlichen Veranstaltern, die es mal krachen lassen wollen. Trotz Gema.