Dortmund. . Was müssen Eltern beachten, wenn sie ihre Kinder im Internet surfen lassen? Wie gehe ich sicher mit Facebook, E-Mails und Smartphone-Apps um? Ein Überblick.

„Als ich vor zehn Jahren bei der Polizei anfing, da war die Internet-Sicherheit praktisch noch kein Thema“, sagt Klaus Beisemann. Mittlerweile mache er nichts anderes mehr. Beisemann ist im Polizeipräsidium Dortmund für die Prävention von Computer- und Internetkriminalität zuständig. Er ist einer der Experten, die beim dritten Fachforum des Verbands der Elektrotechnik am Donnerstagabend im Fraunhofer-Institut über das Thema „digitale Sicherheit“ informierten. Hier eine Auswahl, worauf man im Umgang mit dem Internet besonders achten sollte.

Tipps für Eltern

„Besonders wichtig: Eltern sollten frühzeitig Regeln für ihre Kinder aufstellen“, sagt Klaus Beisemann. Darüber hinaus könne man im Betriebssystem ein eingeschränktes Benutzerkonto für die Kinder einrichten, mit dem sie zum Beispiel bestimmte Programme gar nicht erst nutzen können. Auch ein Zeitkonto könne auf diese Weise erstellt werden. Im Internetbrowser können zudem bestimmte Webseiten gesperrt werden. Für die genannten Aktionen gibt es außerdem spezielle Schutzsoftware.

Auch interessant

Am allerwichtigsten aber: „Man sollte im Gespräch mit den Kindern bleiben.“ Ein großes Problem sei bei Kindern der Umgang mit Fotos und Videos. Hier müsse jedem Kind klar gemacht werden, dass Bilder von anderen nur mit deren Zustimmung erlaubt sind. „Ohne Einwilligung macht man sich strafbar“, so Beisemann. Problematisch sei auch das Teilen von unerlaubten Fotos und Videos in sozialen Netzwerken wie Facebook. Auch hier habe es schon viele Strafanzeigen gegeben.

E-Mail

Mit E-Mails gingen viele Nutzer zu sorglos um, sagt IT-Techniker Karsten Schulz. Persönliche Daten solle man auf keinen Fall unverschlüsselt per E-Mail versenden. Denn dann könne sie jeder mitlesen. Abhilfe schafft die Verschlüsselung wichtiger E-Mails, die auch die weit verbreiteten kostenlosen Mail-Dienste web.de oder gmx anbieten. Außerdem sollte man keine Anhänge unerwarteter Mails öffnen. Die Gefahr der unbemerkten Abfrage von Passworten sei groß.

Auch interessant

Facebook

Hier lohne sich ein Blick in die Nutzungsbedingungen, sagt Wolfgang Knappmann, Sicherheitsbeauftragter des Fraunhofer-Instituts. Dort steht, dass Facebook alle personenbezogenen Daten auch eigenen Partnern und Werbetreibenden zur Verfügung stellen darf. „Es kann also sein, dass ich nach Brasilien komme und auf einer Werbeleinwand mein Bild sehe – und das kostenlos!“

Smartphone-Apps

„Bei kostenlosen Apps lohnt sich immer die Frage, ob der Anbieter ein kommerzielles Interesse verfolgen könnte“, sagt Wolfgang Knappmann. Wenn das so ist, dann ginge es natürlich um Werbung und darum, Daten zu sammeln. Das müsse einem bewusst sein. Bei sogenannten Open-Source-Angeboten sei das anders. Diese von Privatpersonen erstellten Apps seien in dieser Hinsicht meist weniger bedenklich. So manches Smartphone mit Android-Betriebssystem frage übrigens einmalig nach, ob bestimmte Daten genutzt werden dürfen. Andere Smartphones tun das nicht.