Oberhausen. Sexualisierte Gewalt im Netz ist eine Gefahr für Kinder und Jugendliche. In Oberhausen lernen Schulsozialarbeiter Gegenstrategien, die sie an die Schüler weitergeben können. Das Motto hierbei: “Think before you post - Denk nach, bevor du etwas im Internet schreibst.“
„Think before you post – Denk nach, bevor du etwas im Internet schreibst.“ So lautet einer der Leitsätze für die Multiplikatoren, die zurzeit im Zentrum für Ausbildung und berufliche Qualifikation (Zaq) in Sachen Internetsicherheit geschult werden. 42 Berufseinstiegsbegleiter und Schulsozialarbeiter lernen die Fallstricke des „World Wide Web“ kennen und erfahren, wie sie ihre jugendlichen Schützlingen davor warnen können.
Wie im realen Leben
„Uns geht’s nicht ums Verbieten und Vorschriftenmachen“, sagt Susanne Dieterich. Die Sozialpädagogin leitet den Workshop im Team mit Theaterpädagoge Andreas Gilles. „Was mache ich da und was hat das für Folgen“, laute die Frage, die sie ins Bewusstsein der Jugendlichen bringen wollten. Sexualisierte Gewalt sei im Netz überall zu finden, sagt Andreas Gilles. „Es ist einfacher für Täter, dort potenzielle Opfer zu finden.“
Besonders gefährdet seien Mädchen, „wie im realen Leben auch“, sagt Susanne Dieterich. Dafür sei die Dunkelziffer bei Jungen größer. Die Täter gingen subtil vor, bauten erst freundschaftlichen Kontakt auf, bevor sie pornografisches Material zuschickten und versuchten, den Jugendlichen zu einem Treffen zu überreden.
Die beste Waffe ist, auf das eigene Gefühl zu vertrauen.
„Wir müssen den Schülern vermitteln, auf ihr Gefühl zu vertrauen“, sagt Anna Pyschny, „das ist die beste Waffe.“ Die Berufseinstiegsberaterin nimmt an dem Seminar teil, das vom Verein „Innocence in Danger“ konzipiert wurde.
Sind die Teilnehmer an die Schulen zurückgekehrt, sollen sie einzelnen Schülern ihr Wissen weitergeben und diese damit zu „Smart Usern“ machen. Acht- und Neuntklässler können dann wiederum Fünft- und Sechstklässler schulen. Weil Jugendliche einfach eher auf Jugendliche hören als auf Erwachsene.