Düsseldorf. . Im Ringen um den Erhalt des Bochumer Opel-Werks geht die Gewerkschaft IG Metall von einer andauernden Hängepartie aus. Der neue NRW-Chef Knut Giesler glaubt nicht an ein Ergebnis bis zur Frist am 26. Oktober. Diese Frist hatten sich Opel-Führung und Arbeitnehmervertreter gesetzt.
Die IG Metall geht von einer weiteren Hängepartie für die Opel-Beschäftigten aus, auch in Bochum. Knut Giesler, der neue NRW-Chef der Gewerkschaft, glaubt nicht, dass es bis zum 26. Oktober zu einem Verhandlungsergebnis mit dem Opel-Management für die deutschen Werke geben wird, wie er der WAZ Mediengruppe sagte. Diese Frist hatten sich die Geschäftsführung und die Arbeitnehmervertreter gesetzt.
„Ich sehe – bis heute – kein fertiges Konzept, das die Tarifkommission am kommenden Freitag überzeugen könnte“, sagte Giesler, „und auch keine Signale dafür, dass zeitnah über die Zukunft des Bochumer Werks nach 2016 entschieden wird.“ In den Plänen von General Motors für seine deutsche Tochter nach 2017 spielte Bochum zuletzt keine Rolle mehr. Mit den Betriebsräten und der IG Metall laufen seit dem Sommer Verhandlungen über die Sanierung, an der sich die deutschen Arbeitnehmer erneut beteiligen sollen. Voraussetzung dafür ist für die IG Metall aber ein Wachstumskonzept.
"Management ohne überzeugende Strategie"
Das kann Giesler nicht im Ansatz erkennen: „Wir reden mit einem Management ohne überzeugende Strategie. Es fehlen auf der Gegenseite die produktiven Ideen, wie es mit Arbeitsplätzen und Standorten bei Opel weitergehen soll.“ Die Chance einer fehlenden Strategie sei aber, dass man noch Einfluss nehmen könne. GM habe noch nicht alle Gesprächsfäden abgeschnitten. Dazu gehöre auch der Fortbestand des Bochumer Werks mit neuen Modellen. „Bochum wird seit 2003 totgesagt. Doch so lange kein Schloss drauf ist, bleibt das Werk auf und lohnt es sich zu kämpfen. Wir nehmen mit den Kollegen in Bochum jeden Gesprächsfaden auf, um die Arbeitsplätze über 2016 hinaus zu erhalten“, so der neue Landeschef der IG Metall.
Giesler sieht in der GM-Kooperation mit dem französischen PSA-Konzern, die mehrere Werke in Europa bedroht, aber auch Chancen. Wenn der Absatz nach der Krise in Südeuropa wieder anziehe, müssten Opel und PSA dort präsent sein.