Berlin/Düsseldorf. Pünktlich zu Beginn der Heizperiode wird Gas nochmals auf breiter Front günstiger. Nach Erhebungen des Vergleichportals Toptarif will etwa die Hälfte aller Versorger in Deutschland die Preise in den nächsten Wochen senken. Allerdings werde der Trend nicht lange anhalten.

Zum Beginn der kalten Jahreszeit können sich Millionen Verbraucher in Deutschland über niedrigere Gaspreise freuen. Nach am Dienstag vorgestellten Marktstudien der Verbraucherportale toptarif.de und check 24 senken zum Start der Heizperiode fast die Hälfte der Versorger die Preise. Strom bleibt dagegen teuer.

Laut toptarif.de haben insgesamt 305 Gasversorger angekündigt, im Oktober oder November den Rotstift bei den Gaspreisen anzusetzen. Im Durchschnitt werde das Gas um 8,2 Prozent billiger. Weitere 32 Unternehmen hätten bereits im September die Preise gesenkt. «Ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden Gas wird damit pünktlich zu Beginn der Heizperiode um 197 Euro entlastet», berichtete der toptarif-Energieexperte Thorsten Bohg.

Zum Jahreswechsel droht wieder Preisanstieg

Von den günstigen Gaspreisen werden die Verbraucher nach Einschätzung der Branchenkenner allerdings wohl nur in der ersten Hälfte der Heizperiode profitieren können. «Da sich der für den Gaspreis maßgebliche Ölpreis seit dem Frühjahr wieder stark verteuert hat, werden die Endkunden spätestens zum Jahreswechsel wieder mit flächendeckenden Preisanstiegen zwischen 5 und 10 Prozent konfrontiert werden», warnte Bohg. Aktuelle Preissteigerungen bei 16 kleineren und mittleren Anbietern von durchschnittlich 4,6 Prozent kündigten bereits jetzt eine Trendwende im Winter an.

Laut check 24 liegt der Gaspreis in den 50 größten deutschen Städten derzeit um knapp 20 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Damit werde der Durchschnittshaushalt um mehr als 335 Euro pro Jahr entlastet. Doch erwartet auch das Münchner Verbraucherportal spätestens zum Jahreswechsel wieder eine Trendwende bei den Preisen.

Strom bleibt teuer

Die Strompreise verharren im Herbst laut toptarif.de weitestgehend auf ihrem Rekordniveau. Lediglich die Stadtwerke in Osnabrück hätten für Oktober eine Preissenkung von rund 4 Prozent angekündigt. Dem gegenüber stünden Preiserhöhungen bei fünf regionalen Versorgern von knapp 6 Prozent. Insgesamt liegen die Strompreise für Privathaushalte demnach deutschlandweit aktuell rund 7,3 Prozent höher als vor Jahresfrist. (ap)

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