Essen. Der gescheiterte Börsengang hat das drittgrößte Chemieunternehmen Deutschlands nicht aus der Bahn geworfen. Der Konzern steuert nach Angaben von Vorstandschef Engel ein Ergebnis an, das auf dem Niveau des Rekordjahres 2011 liegen soll. Allerdings macht sich die Schuldenkrise bereits in der Nachfrage bemerkbar.

Deutschlands drittgrößtes Chemieunternhemen Evonik hat sich von seinen gescheiterten Börsenplänen im Kerngeschäft nicht aus der Spur bringen lassen. Der Umsatz sank zwar im zweiten Quartal um neun Prozent auf rund 3,5 Milliarden Euro, teilte der Essener Konzern am Mittwoch mit. Das Minus resultiere aber aus dem Verkauf eines Unternehmensteils - bereinigt darum lägen die Erlöse knapp auf dem Niveau des Rekordjahres 2011. Das Konzernergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahr auf 264 (94) Millionen Euro. Der Gewinn war vor Jahresfrist von einmaligen Belastungen geschmälert worden. Seine Jahresprognose bekräftigte Evonik-Chef Klaus Engel.

Auswirkungen der Schuldenkrise trüben Nachfrage ein

"Wir sind in rauer werdender See auf Kurs", sagte Engel. Die Risiken hätten aber zugenommen: "Es darf jetzt kein weiterer konjunktureller Knick dazukommen", räumte Engel ein. Evonik spürte erste Auswirkungen der Schuldenkrise: In einigen Geschäften habe sich die Nachfrage aus Europa leicht eingetrübt.

2012 will Konzernchef Engel den Umsatz gegenüber dem Vorjahr leicht steigern, als Evonik 14,5 Milliarden Euro erlöst hatte. Die operativen Ergebnisse erwartet er "auf oder leicht über" den Werten des Vorjahres, bekräftigte Engel.

Die milliardenschweren Pläne für einen Börsengang Evoniks hatten die Eigner - RAG-Stiftung und der Finanzinvestor CVC - im Juni begraben. Ihre Preisvorstellungen für Evonik ließen sich nicht realisieren. (rtr)