Rüsselsheim. . War der Rücktritt von Opel-Chef Stracke gar kein Rücktritt? Einem Medienbericht zufolge wollte GM-Boss Dan Akerson Stracke ohnehin feuern - wegen eines unerwarteten Fehlbetrags in dreistelliger Millionenhöhe. Am Dienstag soll Strackes Nachfolger präsentiert werden. Mehrere Kandidaten rechnen sich Chancen aus.
Dan Akerson, Chef der Opel-Mutter General Motors, soll bei seinem Besuch am Donnerstag in Rüsselsheim den Opel-Vorstandsvorsitzenden Karl-Friedrich Stracke kurzfristig zum Rücktritt aufgefordert haben. Das berichtet das „Handelsblatt“. Grund sei ein für ihn unerwartet aufgetauchter Fehlbetrag in dreistelliger Millionenhöhe gewesen. Bislang hieß es, Stracke sei von sich aus zurückgetreten.
Die heutige Opel-Aufsichtsratssitzung hat als einziges Thema die Bestellung eines „Interims-Vorsitzenden“ bis Ende des Jahres, so Unternehmenskreise. In Frage kommen der Strategievorstand Thomas Sedran, der Akerson-Vertraute Stephen Girsky, der dafür sein Aufsichtsratsmandat niederlegen müsste, und als Alternative der Opel-Produktionsvorstand Peter Thom.
Unterdessen wehrt sich der Bochumer Opel-Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel gegen die Darstellung des Akerson nahestehenden „Wall Street Journals“, das Bochumer Werk sei nur zu 56 Prozent ausgelastet und deshalb Schließungskandidat Nummer eins. Bochum hätte mit 89,2 Prozent die beste Auslastung aller Opel-Werke.