Brüssel. Kurz vor den Sommerferien werden Handygespräche im EU-Ausland günstiger. Ab 1. Juli - also Sonntag - gelten neue Obergrenzen fürs Telefonieren und mobile Surfen in den 27 EU-Ländern. Abgehende Anrufe kosten dann maximal 29 Cent plus Mehrwertsteuer pro Minute, SMS höchstens acht Cent plus Steuern.
Gute Nachrichten für Sommerurlauber: Ab Sonntag werden Handygespräche in Europa günstiger. In den 27 EU-Staaten gelten ab Juli neue gesetzliche Preis-Obergrenzen. Erstmals sind zudem die Kosten gesetzlich gedeckelt, wenn jemand im europäischen Ausland per Handy im Internet surft.
Wer ab Juli im EU-Ausland per Handy telefoniert, muss dafür höchstens 29 statt bisher 35 Cent je Minute zahlen. Hinzu kommt die Mehrwertsteuer. Günstiger ist es, sich anrufen zu lassen. Wer ins EU-Ausland gereist ist und auf seinem Handy einen Anruf erhält, muss künftig höchstens 8 statt bisher 11 Cent je Minute zahlen – plus Mehrwertsteuer.
Ein Megabyte darf höchstens 70 Cent netto kosten
Auch das Versenden von Textkurznachrichten in der EU wird günstiger: Eine SMS darf ab Sonntag höchstens 9 statt bisher 11 Cent kosten. Auch hier muss die Mehrwertsteuer hinzugerechnet werden.
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Mobilfunk-Anbieter dürfen zugleich nicht mehr beliebig viel für mobiles Internet-Surfen und das Herunterladen von Daten im europäischen Ausland verlangen. Erstmals gelten auch hierfür Obergrenzen. Ein Megabyte darf dann netto bis zu 70 Cent kosten.
Warn-SMS vor Überschreiten der 50-Euro-Marke
Die neuen Tarif-Grenzen würden den Geldbeutel der Urlauber spürbar entlasten, erklärt die EU-Kommission. So könne eine vierköpfige Familie, die ihr Handy regelmäßig für Telefonate und Internet-Gänge nutze, in einem einwöchigen Auslandsurlaub in Europa gegenüber den bisherigen Preis-Beschränkungen etwa 200 Euro Gebühren sparen.
Auch für diejenigen, die außerhalb der EU urlauben oder geschäftlich unterwegs sind, gibt es ab Sonntag Neuigkeiten. Sie erhalten eine Warnung per SMS oder E-Mail aufs Handy, wenn sich ihre Rechnung für das Daten-Herunterladen der 50-Euro-Marke nähert. Dieses Warn-System existiert bereits innerhalb Europas.
Weitere Preissenkungen im kommenden Jahr
Verbraucher können sich auf weitere Preissenkungen für Handygespräche in Europa freuen. Ab Juli nächsten Jahres muss ein Anrufer höchstens 24 Cent zahlen, ab Juli 2014 dann 19 Cent. Nimmt er im EU-Ausland ein Gespräch an, zahlt er dafür ab Mitte 2013 maximal sieben Cent und ab Mitte 2014 fünf Cent.
Der Preis für SMS ins EU-Ausland sinkt ab Juli nächsten Jahres auf höchstens acht Cent - und ab Mitte 2014 auf sechs Cent. Fürs Internet-Surfen mit dem Handy sinkt der Höchstpreis ab Juli 2013 auf 45 Cent - und ein Jahr später auf 20 Cent. Zu all diesen Preisen hinzu kommt jeweils noch die Mehrwertsteuer.
Die Europäer deckeln die Kosten für die Handy-Nutzung im EU-Ausland, um den Wettbewerb auf dem Mobilfunk-Markt zu beleben.