Ehingen. . Die Zerschlagung der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker steht laut Medienberichten offenbar unmittelbar bevor. Die Folge: Ein Großteil der 3200 noch bestehenden Schlecker-Filialen in Deutschland müssten dicht machen. Der Schuldenberg wächst täglich, zudem ist ein Hauptinvestor abgesprungen.

Der Rettungsplan für die insolvente Drogeriemarktkette Schlecker droht offenbar zu scheitern. Das berichtet das „manager magazin“ in seiner nächsten Ausgabe. Die Gläubiger könnten demnach noch in dieser Woche die Zerschlagung der Drogeriemarktkette beschließen.

Wegen anhaltender Verluste und arbeitsrechtlicher Unsicherheiten sei es kaum noch möglich, einen Investor zu finden und die Schlecker-Gruppe als Ganzes weiterzuführen, berichtet das Magazin. Wahrscheinlicher sei demnach ein Verkauf von Unternehmensteilen wie den verbleibenden Auslandstöchtern und der Schwestermarke „Ihr Platz“. Die Folge: Ein Großteil der 3200 noch bestehenden Schlecker-Filialen in Deutschland würden dicht gemacht.

Emirat Katar lässt Schlecker offenbar fallen

Nach Informationen des manager magazins verliert das Unternehmen derzeit im Schnitt einen sechsstelligen Geldbetrag pro Tag. Zusätzlich drohen Kosten von bis zu 120 Millionen Euro. Denn rund 4000 ehemalige Schlecker-Mitarbeiter haben Kündigungsschutzklagen eingereicht. Da der Schuldenberg des Unternehmens sich bedrohlich der Milliardengrenze nähert, drängten die Gläubiger jetzt auf eine rasche Lösung.

Zudem ist laut „Stuttgarter Nachrichten“ das arabische Emirat Katar, einer der wichtigsten Investoren, am Montag abgesprungen. Nach Informationen des Blattes hatten Lars und Meike Schlecker, die Kinder des Firmengründers Anton Schlecker, das Emirat als Geldgeber vorgesehen. Danach wollte Katar das Unternehmen für 150 Millionen Euro übernehmen. Man sei jedoch nicht an Risikogeschäften interessiert, zitiert das Blatt Personen, die mit den Vorgängen betraut waren. Weder Katar noch Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz wollten die neue Entwicklung kommentieren. (we/dapd)