Düsseldorf. . Bei den Tarifverhandlungen für die rund 700.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen hat die Arbeitgeberseite ein erstes Angebot vorgelegt. Ab 1. April sollen die Einkommen um drei Prozent steigen. Die Reaktion der Gewerkschaft kam prompt.
In der Tarifrunde für die bundesweit 3,6 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie haben die Arbeitgeber erstmals ein Angebot vorgelegt. Die Offerte sieht ein Lohnplus von 3,0 Prozent bei einer Vertragslaufzeit von 14 Monaten vor, wie der Arbeitgeberverband Metall NRW nach der dritten Verhandlungsrunde für den Tarifbezirk Nordrhein-Westfalen am Mittwoch in Köln mitteilte. Die IG Metall NRW nannte das Lohnangebot „absolut ungenügend“.
Die Gewerkschaft kritisierte zudem, dass die Arbeitgeber keinen weiteren Verhandlungstermin vor dem 11. Mai angeboten hätten - die Friedenspflicht in der Branche läuft Ende April aus. „Damit lassen sie die Friedenspflicht einfach ungenutzt verstreichen und dürfen sich nicht wundern, wenn wir jetzt das Tempo auch mit Warnstreiks erhöhen“, erklärte Nordrhein-Westfalens IG-Metall-Chef Oliver Burkhard. Er riet den Arbeitgebern, ihr Angebot „umgehend zu verbessern“. „Wir sind als IG Metall jederzeit lösungs- und verhandlungsbereit.“
IG Metall lehnt ab
Die IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Lohn. Der Präsident der Metallarbeitgeber in NRW, Horst-Werner Maier-Hunke, nannte die angebotene Lohnerhöhung von drei Prozent „außerordentlich attraktiv“. Es sei das höchste Angebot seit vielen Jahren und liege bereits über der Lohnerhöhung von 2,7 Prozent im vergangenen Jahr.
Eine erneute Absage erteilten die NRW-Metallarbeitgeber der Gewerkschaftsforderung nach unbefristeter Übernahme aller Auszubildenden. Die Arbeitgeber verwiesen darauf, dass bereits rund 75 Prozent der Ausgebildeten übernommen würden, die große Mehrheit der restlichen 25 Prozent in anderen Betrieben unterkomme oder sich viele freiwillig für ein Studium entschieden. „Wir sehen hier beim besten Willen keine Baustelle“, erklärte Maier-Hunke. (afp)