Düsseldorf. . Deutschlands größtem Handelskonzern Metro brachen im vergangenen Jahr die Gewinne weg. Auch der Umsatz ging leicht zurück. Die Aktionäre müssen sich mit einer Dividende auf Vorjahresniveau zufriedengeben.

Die Metro AG hat schon bessere Zeiten gesehen. In seiner ersten Pressekonferenz als Vorstandsvorsitzender muss Olaf Koch heute in Düsseldorf eine bescheidene Bilanz für 2011 vorlegen. Für das Zahlenwerk trägt noch Eckhard Cordes, der Ende 2011 nach Personalquerelen den Chefsessel im Kontern geräumt hatte.

Cordes hat dem Handelsriesen Metro 2011 sinkende Gewinne hinterlassen. Die Aktionäre müssen sich nun mit einer Dividende auf der Vorjahreshöhe von 1,35 Euro je Stammaktie begnügen. Cordes Nachfolger Olaf Koch erwartet nun im laufenden Jahr stagnierende operative Erträge (Ebit vor Sonderfaktoren) bei einem Anstieg des Umsatzes. Die Prognose sei aber angesichts des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds mit Risiken behaftet. 2013 soll es dann aufwärts gehen.

Selbst im vierten Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft sank der Gewinn vor Sonderfaktoren (Ebit) von 1,5 Milliarden Euro auf 1,3 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr waren es 2,37 gegenüber 2,4 Milliarden Euro im Jahr 2010, teilte Metro am Dienstag in Düsseldorf mit. Unter dem Strich blieben von Oktober bis Dezember 404 Millionen Euro, 2011 summierte sich der Gewinn insgesamt auf 631 Millionen Euro.

Cash & Carry wächst

Die Metro-Töchter entwickelten sich unterschiedlich. Der Umsatz der Metro Cash & Carry-Märkte stieg leicht um 0,2 Prozent auf 3,12 Milliarden Euro. 83,5 % des Umsatzes machten die Großmärkte im Ausland. Durch den höheren Umsatz mit Eigenmarken entwickelte sich das Geschäft von Cash & Carry rentabler: Das Ergebnis vor Abzug der Steuern und Zinsen (Ebit) legte um vier Prozent auf 1,148 Milliarden Euro zu.

Den Umsatzrückgang um 2,3 Prozent auf 11,2 Milliarden Euro bei der SB-Warenhauskette Real erklärt Metro mit Standortaufgaben. Zudem hätten sich das Geschäft mit Nicht-Lebensmitteln und das Weihnachtsgeschäft enttäuschend entwickelt. Das Ergebnis wuchs um zwei Millionen auf 134 Millionen Euro.

Umsatzeinbruch beim Kaufhof

Ernüchterung auch bei der Elektronikkette Media-Saturn. Die Abgabe der französischen Saturn-Märkte und Kaufzurückhaltung führten zu einem um 0,9 Prozent auf 20,6 Milliarden Euro gesunkenen Umsatz. Auch das Ergebnis ging in die Knie: um 83 Millionen auf 542 Millionen Euro.

Sorgenkind ist die Warenhaus-Kette Kaufhof, deren geplanten Verkauf Metro-Chef Olaf Koch Anfang des Jahres erst einmal auf Eis gelegt hatte. Der Kaufhof-Umsatz brach um 3,7 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro ein. Metro führt die Schwäche auf die „untypische Witterung“ und den Verkauf des margenschwachen Techniksortiments zurück. Das Ergebnis sank um 17 Millionen auf 121 Millionen Euro.