Bonn. . Die Deutsche Post setzt ihren Wachstumskurs fort. Im vergangenen Jahr steigerte der Bonner Logistikkonzern den Konzernumsatz und den operativen Gewinn. Die Aktionäre sollen an dem Wachstum teilhaben. Die Dividende steigt.
Die Deutsche Post erwartet 2012 trotz der konjunkturellen Unsicherheiten einen weiteren Gewinnanstieg. Im vergangenen Jahr hat der Konzern dank des boomenden Internet-Handels und florierenden Geschäften in Asien den operativen Gewinn (Ebit) und den Umsatz steigern können und lag damit im Rahmen der Erwartungen des Marktes. Die Aktionäre sollen mit einer erhöhten Dividende von 0,70 (Vorjahr: 0,65) Euro pro Aktie am Wachstum beteiligt werden.
2011 habe die Post bei einem Umsatz von 52,8 (51,3) Milliarden Euro ein Ebit von 2,436 (1,8) Milliarden Euro eingefahren, teilte der Konzern am Donnerstag in Bonn mit. Von Reuters befragte Analysten hatten mit Erlösen von 52,89 Milliarden Euro und einem Ebit von 2,48 Milliarden Euro gerechnet.
Stärkere Konkurrenz zeichnet sich ab
Unter dem Strich und nach Anteilen Dritter verblieb ein Gewinn von 1,163 Millionen Euro. Im Vorjahr war der Gewinn noch von Bewertungseffekten durch den Postbank-Verkauf an die Deutsche Bank auf 2,5 Milliarden Euro aufgebläht worden. Ohne die Postbank-Effekte lag der Gewinn 2011 bei 1,4 Milliarden Euro, im Vorjahr waren es 972 Millionen Euro.
Der Briefbereich, über Jahre wegen der wachsenden Konkurrenz durch die E-Mail das Sorgenkind der Post, konnte den operativen Gewinn bei 1,1 Milliarden Euro stabilisieren, das Logistik- und Expressgeschäft verbuchte einen operativen Gewinnsprung auf 1,7 (1,1) Milliarden Euro.
2012 könnte der Konzern es mit einem gestärkten Rivalen zu tun bekommen: Konkurrent UPS hatte zuletzt ein Übernahmeangebot für die niederländische TNT Express vorgelegt, was diese indes abgelehnt hatte. Beide Unternehmen hatten aber weitere Gespräche angekündigt. Die Post will nicht ins Rennen um TNT Express einsteigen, machte Post-Chef Frank Appel deutlich: Der Konzern habe bei Zukäufen „keinen strategischen Handlungsbedarf“. (rtr)