Brüssel. .
Unerwarteter Besuch bei den Energieriesen Eon und RWE: EU-Fahnder haben die Räume der Gas-Versorger durchsucht. Sie sollen Mitbewerber behindert und damit letztendlich die Preise in die Höhe getrieben zu haben.
Ermittler von EU und nationalen Behörden haben wegen des Verdachts auf Wettbewerbsbeschränkungen die Räume mehrerer Gas-Versorger durchsucht, darunter auch Büros der Branchenriesen Eon und RWE. Die Firmen würden des wettbewerbswidrigen Verhaltens oder des Wissens darüber verdächtigt, erklärte die EU-Kommission in Brüssel. Dabei gehe es um die „Versorgung mit Erdgas in mittel- und osteuropäischen“ EU-Ländern. Ihnen wird demnach vorgeworfen, Mitbewerber etwa beim Zugang zu ihren Erdgasnetzen behindert zu haben. Beschränkungen des Wettbewerbs können über mangelnde Auswahl und höhere Preise letztlich auch die Verbraucher schädigen.
Missbrauch der Marktmacht
Die Kommission benannte die betroffenen Unternehmen nicht und betonte, dass noch keine Beweise vorlägen. Ein Eon-Sprecher in Essen sagte indes, „dass in unserem Hause Voruntersuchungen der EU-Kommission gelaufen sind“. Eon unterstütze die Behörde bei ihrer Arbeit. Auch ein RWE-Sprecher bestätigte, dass es Durchsuchungen am Sitz in Deutschland sowie in Tschechien gab. Das Unternehmen kooperiere mit den Ermittlern, sagte er.
Auch die Deutschland-Niederlassung des russischen Gazprom-Konzerns in Berlin wurde nach Informationen der Onlineausgabe des Magazins „Wirtschaftswoche“ durchsucht. Die EU-Behörde werfe Gazprom Germania Missbrauch der Marktmacht und Preisabsprachen vor, berichtete das Portal am Dienstag. (afp)