Düsseldorf. Die Spekulationen über den Rückzug von Porsche-Chef Wendelin Wiedeking gehen weiter. Laut einem Medienbericht steht seine Ablösung unmittelbar bevor. Die Entscheidung soll noch vor der Aufsichtsratssitzung am Donnerstag fallen.

Die Familie Porsche und Porsche-Chef Wendelin Wiedeking haben sich nach einem Medienbericht weitestgehend auf einen Rückzug des Unternehmenschefs verständigt. «Es wird neue Gesichter an der Unternehmensspitze geben», sagte eine mit den Gesprächen vertraute Person laut «Handelsblatt». Über Wiedekings Abschied solle möglichst noch vor der für Donnerstag angesetzten außerordentlichen Aufsichtsratssitzung entschieden werden, berichtet das Blatt aus Verhandlungskreisen.

Das Umfeld des Porsche-Managements widersprach dieser Darstellung laut dem Bericht allerdings. Wiedeking wolle weiter um seinen Job kämpfen und werde dem Aufsichtsrat am Donnerstag ein Konzept zur Lösung der Finanzkrise beim Stuttgarter Sportwagenhersteller präsentieren. Für den Führungswechsel braucht die Familie Porsche laut dem Bericht eine Einigung mit Wiedeking. Möglich sei auch die Zahlung einer hohen Abfindung, da der Porsche-Chef noch einen Vertrag bis 2012 habe.

Experten warnen vor langem Abschied

Derweil warnen Experten nach Angaben des Blatts davor, den Wiedeking-Abschied zu lange hinzuziehen. «Wenn der Abgang Wiedekings schon beschlossene Sache oder hinreichend wahrscheinlich wäre, dann müssten die Aktionäre das sofort erfahren», sagte Klaus Rotter, Chef der gleichnamigen Münchener Kanzlei, der Zeitung. Ein Verstoß gegen Adhoc-Pflichten könne sonst später Ansatzpunkt für juristische Auseinandersetzungen sein.

Auch unter institutionellen Investoren wächst derweil laut «Handelsblatt» die Unterstützung für die Pläne, Porsche komplett unter das Dach von Volkswagen zu holen. «Es gibt eine operative Logik für das Zusammengehen von Porsche und Volkswagen», sagte DWS-Fondsmanager Henning Gebhardt dem Blatt. (ddp)