Eschborn. Nach einem halben Jahr sind rund 80 Prozent der Mittel für die Abwrackprämie aufgebraucht. Anträge sind noch für rund 335.000 Fahrzeuge möglich. Das zuständige Bundesamt geht davon aus, dass der Fördertopf noch vor der Bundestagswahl leer ist.

Der Fördertopf für die Abwrackprämie ist ein halbes nach der Einführung zu mehr als 80 Prozent ausgeschöpft. Bislang seien rund 1,67 Millionen von insgesamt zwei Millionen möglichen Anträgen eingereicht worden, sagte ein Sprecher des für die Vergabe der Prämie zuständigen Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) am Montag im hessischen Eschborn. Dies entspreche 83 Prozent der vorhandenen Fördermittel. Knapp 335.000 Autokäufer können sich demnach den Bonus von 2500 Euro beim Kauf eines Neuwagens für die Verschrottung ihres Altautos noch sichern.

Branchenexperten rechnen damit, dass der Fördertopf noch vor der Bundestagswahl Ende September komplett aufgebraucht ist. Täglich gingen beim BAFA zwischen 7000 und 8000 neue Prämienanträge ein, sagte der BAFA-Sprecher. Im Schnitt würden zwischen zwei und drei Prozent der Anträge abgelehnt.

Kritiker befürchten künftig deutlichen Rückgang bei Autoverkäufen

Die Abwrackprämie kann seit dem 27. Januar beantragt werden. Sie ist Teil des zweiten Konjunkturpakets der Bundesregierung. Der Bund will mit der Prämie die Folgen der weltweiten Wirtschaftskrise für die Autoindustrie abmildern. Bei den Verbrauchern entwickelte die Prämie zu einer Erfolgsgeschichte. Wegen der hohen Nachfrage der Autokäufer wurden die vorgesehenen Mittel im Frühjahr nach einer heftigen politischen Debatte deutlich aufgestockt.

Ursprünglich war die Prämie für 600.000 Autos vorgesehen. Der Bund erweiterte den Förderrahmen schließlich von 1,5 Milliarden auf fünf Milliarden Euro, was für die Subventionierung von insgesamt zwei Millionen Neuwagen ausreicht. Einer weiteren Aufstockung der Mittel erteilte die Regierung bereits eine Absage.

Kritiker befürchten wegen der Abwrackprämie in den kommenden Jahren einen deutlichen Rückgang bei den Autoverkäufen. Andere Branchen wie etwa der Einzelhandel fürchten zudem eine Zurückhaltung der Verbraucher bei anderen Produkten, weil die Ausgaben für neue Autos viel Geld aufzehren. (afp)