Essen/München. Der durch die Abwrackprämie ausgelöste Ansturm auf Kleinwagen hat die PS-Zahlen des Durchschnitt-Neuwagens nach Berechnungen von Branchenkenner Ferdinand Dudenhöffer erstmals seit 1990 sinken lassen. Deutsche Hersteller profitieren daher laut ADAC kaum von der Abwrackprämie.
Essen/München. Der durch die Abwrackprämie ausgelöste Ansturm auf Kleinwagen hat die PS-Zahlen des Durchschnitt-Neuwagens nach Berechnungen von Branchenkenner Ferdinand Dudenhöffer erstmals seit 1990 sinken lassen. Deutsche Hersteller profitieren daher allerdings kaum von der Abwrackprämie.
Der durch die Abwrackprämie ausgelöste Ansturm auf Kleinwagen hat die PS-Zahlen des Durchschnitt-Neuwagens nach Berechnungen von Branchenkenner Ferdinand Dudenhöffer erstmals seit 1990 sinken lassen. «Wurde im vergangenen Jahr ein Neuwagen im Schnitt mit 131,2 PS gekauft, ist die PS-Zahl in den ersten vier Monaten dieses Jahres auf durchschnittlich 116,9 zurück gegangen», teilte der Leiter des CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen mit. Damit hätten die Neuwagen im Jahr 2009 immerhin elf Prozent PS weniger als 2008.
Für dieses Jahr rechnet der Marktbeobachter mit 3,35 Millionen Neuwagen. Doch «die Abwrack-Party geht ihrem Ende entgegen». 2010 sei mit dem Verkauf von 2,8 Millionen Neuwagen zu rechnen. «Das erste Jahr nach der Bundestagswahl wird damit zu einem der schwärzesten Jahre im deutschen Automarkt seit Ende des Zweiten Weltkriegs», prophezeit Dudenhöffer. Das derzeitige hohe Rabattniveau bleibe 2010 bestehen; die Kunden forderten dann die Abwrackprämie aus der Händler-Marge. «Das werden viele Händler nicht überleben», befürchtet der Experte.
Deutsche Hersteller profitieren kaum von Abwrackprämie
«Wir erwarten in den nächsten Wochen weiter sinkende Antragszahlen für die Abwrackprämie», sagte Dudenhöffer. Wurden von Mitte April bis Anfang Mai noch täglich über 10 000 Anträge eingereicht, sei in der vergangenen Woche der Antragseingang auf täglich 8000 gesunken. «Nach unserer Prognose wird die Zahl der Anträge bis Anfang Juni auf täglich 5000 sinken», sagte der CAR-Chef. In den Folgemonaten gingen die Antragstellungen weiter deutlich nach unten. Bereits im September werde die Zahl der Neuwagen-Zulassungen unter der des Vorjahresmonats liegen. «Dann kommt die harte Zeit für die Autohändler», sagte Dudenhöffer.
Die Abwrackprämie ist vor allem für die Autohersteller ein Erfolg, die sparsame und preiswerte Modelle in den unteren Klassen anbieten. Deutsche Marken profitieren auf Grund ihrer Modellpolitik nur in bescheidenem Umfang von der Konjunkturspritze. Das ist ein Teilergebnis der jüngsten AutoMarxX-Studie des ADAC in München. Mit dem AutoMarxX bewertet der ADAC seit 2001 Ansehen und Marktstärke von 33 in Deutschland agierenden Fahrzeugherstellern.
Hyundai erzielt bestes Ergebnis
Mit einem Plus von 88,4 Prozent erzielte Hyundai das beste Ergebnis bei den Neuzulassungen. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet die koreanische Marke im Zeitraum Oktober 2008 bis März 2009 ein Zulassungsplus von über 20 000 Fahrzeugen. Auch Fiat darf sich über einen Zuwachs von mehr als 20 000 Fahrzeugen (+53,9 Prozent) freuen. Auf den Plätzen folgen die Marken Lancia (+34,7 Prozent), Alfa Romeo (+32,3 Prozent), Honda (+27,2 Prozent) und Suzuki (+25,0 Prozent).
Von den deutschen Herstellern schneidet im Rennen um die Gunst der «Neu für Alt»-Käufer der VW-Konzern am besten ab. Skoda kann rund 15 000 Autos mehr absetzen (+24,4 Prozent), weniger stark legen Seat, VW und Audi zu; unterm Strich bleibt aber immerhin ein Plus.
Die Liste der Verlierer beginnt bei Opel mit einem Zulassungsminus von 13 000 Fahrzeugen. Noch schlimmer trifft es BMW (-11,2 Prozent), Mercedes (-14,2 Prozent) und Porsche (-17 Prozent). Insgesamt wurden im Beobachtungszeitraum (Oktober 2008 bis März 2009) nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes 1 586 657 Fahrzeuge neu zugelassen. Das entspricht einem Zuwachs von 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. (ddp)