Düsseldorf. Mit der Hilfe künstlicher Intelligenz will Vodafone Bauern rechtzeitig vor Wetterkapriolen warnen. Erste Sensoren sind bereits im Einsatz.

Frost mitten im Frühling, Trockenperioden im Sommer – Landwirte in Deutschland leiden immer häufiger unter Wetterkapriolen. Um Ernteschäden vorzubeugen, bringt der Düsseldorfer Telekommunikationskonzern Vodafone in Zusammenarbeit mit der rheinland-pfälzischen Landesregierung und einem Start-up einen smarten Sensor auf den Markt, der rechtzeitig vor Spätfrost und Dürre warnt.

Als es gegen Ende April des vergangenen Jahres nachts noch einmal empfindlich kalt wurde, waren die Blüten vieler Obstbäume, aber auch die Frühkartoffeln und manche Weinreben rasch erfroren. Der Schaden für die Landwirtschaft allein im Erntejahr 2024 wird auf fast 290 Millionen Euro geschätzt. Um Bauern rechtzeitig vor Spätfrost, aber auch vor längeren Dürrephasen zu warnen, bietet Vodafone eine neue Technik an, die gemeinsam mit dem Start-up Agvolution entwickelt wurde.

Sensor misst auf dem Acker in drei Bodentiefen

„Die Sensor-Technologie besteht aus mehreren Komponenten. Eine davon wird direkt in der Erde versenkt und erfasst Temperatur- sowie Feuchtedaten von drei unterschiedlichen Bodentiefen. Eine andere misst direkt daneben Wetterdaten in Echtzeit“, sagt Vodafone-Manager Michael Jungwirth im Gespräch mit unserer Redaktion. Er selbst habe als Kind viel Zeit auf dem Bauernhof seiner Großeltern verbracht. „Deshalb weiß ich, dass Wetter und Klima den Alltag der Landwirte maßgeblich prägen“, so Jungwirth.

Der ein Meter lange Sensor, den die Bauern selbst auf ihrem Feld im Boden montieren können, soll nun die erforderlichen Daten liefern und auf dem Smartphone einen Alarm auslösen, wenn das Thermometer bedrohlich unter die Null-Grad-Marke abzufallen droht. „Für austreibende Frühkartoffeln oder auch Obst und Gemüse ist Spätfrost eine große Gefahr“, weiß der Vodafone-Experte. Mit Hilfe künstlicher Intelligenz sei es möglich, „sämtliche Wetter-, Boden- und Umgebungsdaten“ zusammenzubinden und zu analysieren und „zielgenaue Prognosen bereits Tage im voraus“ zu treffen.

Frostalarm auf dem Handy der Landwirte

„Die Landwirte erhalten dann per Anruf, SMS oder App eine Warnung vor Spätfrost auf ihr Smartphone. Egal wo, egal wann“, so Jungwirth. Sie könnten dann rechtzeig ihre Beregnungsanlagen einschalten, die die Pflanzen auch vor Kälte schützen.

In Rheinland-Pfalz ist der digitale Ernteschutz bereits auf rund 13.500 Hektar installiert und im Einsatz. Nun will Vodafone die Technik bundesweit ausrollen. „Unser Maschinennetz ist nahezu überall im Land verfügbar und vernetzt Maschinen und Sensoren besonders zuverlässig und energiesparend“, erklärt . Die Messergebnisse der Sensoren auf dem Feld können verzögerungsfrei ausgewertet und Landwirte frühzeitig gewarnt werden.“

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