Essen. Warenhauskonzern hat einen neuen Mietvertrag unterzeichnet und kehrt dem Stammsitz Essen den Rücken. Neue Zentrale mit gutem Ausblick.

Nach langer Suche hat der Warenhauskonzern Galeria einen Standort für seine neue Zentrale gefunden. Das Unternehmen zieht von Essen in ein Hochhaus am Rande des Düsseldorfer Medienhafens. Im Mai soll der Umzug beginnen. Zu der Zahl der Arbeitsplätze im neuen „Service Center“ schweigt das Unternehmen.

Seit dem Beginn des dritten Insolvenzverfahrens im Frühjahr 2024 stand fest, dass Galeria den Jahrzehnte alten Stammsitz in Essen nahe dem Gruga-Park verlassen und nach Düsseldorf umziehen wollte. Ursprünglich hatte Unternehmenschef Olivier Van den Bossche angekündigt, die Hauptverwaltung in die Obergeschosse der Filiale an der Schadowstraße zu verlegen. Der Umzug sollte bereits Anfang 2025 erfolgen. Bereits im Sommer 2024 hatte Galeria sein letztes Warenhaus in der Essener Innenstadt geschlossen.

Galeria zieht an den Düsseldorfer Medienhafen

Die Pläne haben sich offenbar zerschlagen. Gründe nennt Galeria nicht. „Wir haben unsere Optionen in den letzten Monaten sehr sorgfältig geprüft und haben eine tolle Lösung gefunden“, teilte Van den Bossche stattdessen am Mittwoch, 5. Februar, mit. Der Warenhauskonzern zieht an den Rand des schicken Düsseldorfer Medienhafens unweit des NRW-Landtags. Die Wahl fiel auf das Hochhaus RWI4.

„Das architektonisch einzigartige Bauwerk stellt eine weit über die Grenzen von Nordrhein-Westfalens Landeshauptstadt hinaus bekannte Landmark dar“, wirbt der Vermieter im Internet für sich selbst und den „spektakulären Ausblick“. Das Gebäude in Essen, das zur Insolvenzmasse des früheren Galeria-Eigners René Benko gehört, gilt als sanierungsbedürftig. Benko sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Nach Galeria-Angaben soll er in den vergangenen Jahren eine hohe Miete verlangt haben. „Die Mieten, die beispielsweise Signa von Galeria verlangt hatte, waren ja exorbitant, die waren teilweise irrational und nicht üblich für den Gesamtmarkt“, sagte der neue Eigentümer Bernd Beetz unlängst dem „Handelsblatt“,.

Wie viele Menschen im neuen Service Center arbeiten werden, bleibt unklar. Die zuletzt rund 1000 Stellen in der Essener Zentrale wollte das Unternehmen halbieren. „Das Unternehmen hatte eine Verwaltungsstruktur von der Größe eines Dax-Konzerns. Es war unabdingbar, Hierarchien abzubauen. Die lagen wie ein Fels auf dieser Organisation“, sagte Beetz im Interview.