Bochum. Der Fall Middelhoff wird der Essener Staatsanwaltschaft zu groß: Sie übergibt die Ermittlungen an die Bochumer Kollegen, die sich schon mit anderen Fällen von Wirtschaftskriminalität hervorgetan haben. Dem ehemaligen Arcandor-Chef Middelhoff wird Untreue vorgeworfen.

Die Bochumer Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität übernimmt die Ermittlungen gegen den früheren Arcandor-Vorstandschef Thomas Middelhoff. Das bestätigten die Sprecher der Staatsanwaltschaften in Essen und Bochum der WAZ-Gruppe.

„Der Umfang des Verfahrens übersteigt unsere personellen und sächlichen Kapazitäten”, sagte der Essener Oberstaatsanwalt Wilhelm Kassenböhmer. Der Bochumer Oberstaatsanwalt Bernd Bienioßek sprach von einem „normalen Vorgang” angesichts des Umfangs der Ermittlungen gegen den ehemaligen Arcandor-Chef.

Es habe sich um eine Entscheidung des Generalstaatsanwalts in Hamm gehandelt. Die Akten zum Fall Middelhoff würden nun von Essen nach Bochum gebracht.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den ehemaligen Arcandor-Chef wegen des Verdachts der Untreue. Middelhoff soll von Immobiliengeschäften des Konzerns persönlich profitiert haben.