Brüssel. .

Die EU-Kommission hat das Wettbewerbsverfahren gegen die Eon-Tochter Ruhrgas wegen des beschränkten Zugangs zum Gasnetz endgültig eingestellt. Eon werde das eigene Gastransportnetz Wettbewerbern öffnen, hieß es am Dienstag in Brüssel. Damit entgeht Eon einer Millionenstrafe.

Die Essener Eon Ruhrgas kommt um eine saftige Strafe der europäischen Wettbewerbshüter herum. Die Brüsseler Beamten hatten dem Unternehmen vorgeworfen, den größten Teil der verfügbaren Transportkapazitäten an den Einspeisepunkten seines Gasfernleitungsnetzes langfristig selbst zu buchen – mit dem Ziel, Konkurrenten aus dem Wettbewerb herauszuhalten. Die EU-Kommission hatte darin einen Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung entdeckt, was indirekt der Warnung mit einer hohen Strafe gleichkommt.

Eon Ruhrgas hatte reagiert und angeboten, bis Herbst dieses Jahres 15 Prozent ihrer gesamten Leitungskapazitäten abzugeben. Konkrete Zahlen werde Eon Gastransport in der kommenden Woche veröffentlichen. Außerdem wird der Konzern mittelfristig seine Buchungen an den Einspeisepunkten von Netconnect Germany auf 50 Prozent senken und auch seine Anteile bei niederkalorischem Gas spürbar senken.

EU-Kommissar Joaquin Almunia ist zufrieden: „Mit den heutigen Zusagen haben wir eine weitreichende Lösung gefunden, die den Wettbewerbern von Eon Zugang zu den Transportkapazitäten bietet, die sie für den Markteintritt benötigen.“ Davon werden nach Almunias Ansicht sowohl die Privat- als auch die Firmenkunden profitieren.

Gute Geschäfte im Energiehandel

Unterdessen hat Eon am Dienstag eine Positive Bilanz des 1. Quartals dieses Jahres gezogen: Der Energiekonzern konnte sein operatives Ergebnis um ein Fünftel steigern. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei auf rund 3,7 Milliarden Euro gestiegen, teilte der Dax-Konzern am Dienstag mit. Zur Begründung verwies Eon auf Erfolge im Endkundengeschäft sowie verbesserte Margen im Energiehandel.

Trotz des deutlichen Anstiegs bekräftigte der Konzern seine Ebit-Prognose für 2010, die deutlich niedrigere Steigerungsraten in Aussicht stellt. Demnach wird für das bereinigte Ebit weiter ein Anstieg um maximal drei Prozent erwartet. Der ebenfalls durch Herausrechnung der Einmalausgaben bereinigte Konzernüberschuss soll 2010 auf dem Niveau des Vorjahres liegen. 2009 hatte Eon ein bereinigtes Ebit von 9,65 Milliarden Euro und einen bereinigten Konzernüberschuss von 5,33 Milliarden Euro erzielt. Detailliertere Zahlen will der Konzern kommenden Dienstag veröffentlichen. (mit ddp)