Brüssel. .

Eon Ruhrgas hat eine drohende Millionenstrafe durch die EU abgebogen. Der Konzern gibt Gaskapazitäten an Konkurrenten ab und macht somit den Weg für mehr Wettbewerb im Gashandel frei. Die EU-Kommission hatte Eon vorgeworfen, seine marktbeherrschende Stellung beim Gastransport auszunutzen.

Die Essener Eon Ruhrgas lässt sich auf einen Handel mit der EU-Kommission ein, damit Europas Wettbewerbshüter von einer saftigen Strafe absehen. Das Unternehmen hat sich am Donnerstag bereit erklärt, einen erheblichen Teil der von ihm gebuchten Kapazitäten an den deutschen Gaseinfuhren an Konkurrenten abzugeben. In zwei Schritten soll das von Eon reservierte Volumen bis 2015 auf nur noch gut die Hälfte der gesamten Gasimporte heruntergefahren werden. Der Rest der Buchungen werde in einem gerechten Verfahren an Wettbewerber weiterverkauft, verspricht Ruhrgas.

Die EU-Kommission will im Gegenzug ihr laufendes Verfahren gegen Eon fallen lassen und verzichtet auf eine millionenschwere Strafe. Brüssel wirft den Essenern vor, die Transportkapazität im Leitungsnetz absichtlich eingeschränkt zu haben, um Wettbewerbern das Leben schwerer zu machen. Eon habe für sich an entscheidenden Einspeisungspunkten ins Gasnetz fast die gesamte Kapazität reserviert – und das auch noch in langfristigen Verträgen. Die EU-Behörde geht deshalb seit geraumer Zeit dem Verdacht nach, dass Eon seine marktbeherrschende Stellung missbraucht.

Die EU-Kommission hatte im vergangenen Jahr – ebenfalls wegen Wettbewerbsproblemen auf dem Gasmarkt - den Ruhrgas-Konkurrenten RWE erfolgreich dazu gedrängt, sein Gasnetz zu verkaufen. Zuletzt war es den EU-Beamten zudem gelungen, der französischen GDF Suez das Zugeständnis abzuringen, ihre langfristigen Buchungen für Gaseinfuhren zu halbieren.