München/Essen. Der Chef des Arcandor-Konzerns, Karl-Gerhard Eick, lehnt eine Fusion der Arcandor-Tochter Karstadt mit der Metro-Tochter Kaufhof ab. Dagegen seien Staatsbürgschaften unverzichtbar.

Der Chef des Arcandor-Konzerns, Karl-Gerhard Eick, lehnt eine Fusion der Arcandor-Tochter Karstadt mit der Metro-Tochter Kaufhof ab. «Der Vorschlag von Metro scheint mir derzeit eher ein taktisches Manöver und Störfeuer auf der politischen Bühne zu sein», sagte Eick der «Süddeutschen Zeitung» (Dienstagausgabe). Metro hatte sich dagegen ausgesprochen, dass die angeschlagenen Karstadt-Warenhäuser Staatsbürgschaften erhalten. Stattdessen sollten sich die Konkurrenten Karstadt und Kaufhof zusammenschließen.

Eick sagte, eine Fusion würde Karstadt und Arcandor im Moment nicht weiterhelfen, Staatsbürgschaften seien hingegen unverzichtbar: «Arcandor braucht eine staatliche Bürgschaft - und dafür kämpfe ich.»

Zugeständnisse von Lieferanten und Vermietern

Eicks Rettungskonzept sieht neben Bürgschaften Zugeständnisse von Lieferanten und Vermietern der Warenhäuser vor. Auch die Aktionäre müssten Geld nachschießen: «Ohne eine Kapitalerhöhung wird es nicht gehen. Beim Eigenkapital sehen wir eine Erhöhung von 100 Millionen Euro.» Ohne Hilfe der Regierung würde das alles aber nichts bringen: «Wenn wir die Bürgschaft nicht erhalten, stünde Arcandor vor der Insolvenz."

Arbeitnehmervertreter werben derweil für den Erhalt der bestehenden Warenhaus-Standorte von Karstadt und Kaufhof. «Die Warenhäuser haben eine enorme Bedeutung in den deutschen Innenstädten. Deshalb muss jede Entscheidung sehr sorgfältig abgewogen werden», sagte der Gesamtbetriebsratschef des Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor, Hellmut Patzelt, der «Westdeutschen Allgemeinen Zeitung» (Dienstagausgabe). (ddp)