München/Berlin. Wirtschaftsminister Guttenberg (CSU) hat sich zurückhaltend zum Interesse des Düsseldorfer Metro-Gruppe an Karstadt-Warenhäusern geäußert: Es werde Gespräche geben. Erst wenn das Konzept vorliege, könne man die Pläne bewerten.
Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat sich zurückhaltend zum Interesse des Düsseldorfer Handelskonzern Metro an Warenhäusern des angeschlagenen Handels- und Tourismuskonzerns Arcandor geäußert. Guttenberg sagte am Montag in München, es werde hierzu «in den nächsten Tagen» Gespräche geben. Erst wenn das Konzept vorliege, könne man die Pläne bewerten. Aus dem Ministerium war zudem zu erfahren, dass die Gespräche mit Arcandor über mögliche Staatshilfen fortgeführt würden.
Ein Metro-Sprecher bestätigte am Montag die bevorstehenden Gespräche. Außerdem würden auch die von Arcandor gewünschten Staatsbeihilfen Thema sein. Die Gespräche seien Resultat eines Briefes, den der Metro-Vorstandsvorsitzender Eckhard Cordes an Guttenberg geschrieben habe. In diesem Brief hat Cordes Interesse an einem Zusammenschluss der Metro-Warenhauskette Kaufhof und der Karstadt-Warenhäuser bekundet.
Warenhaus ist weiterhin kein Kerngeschäft der Metro
Metro bezeichnet einen Zusammenschluss von Kaufhof und Karstadt als «passend». Gleichwohl würde ein solcher Schritt nicht dazu führen, dass der Metro-Vorstand von seiner Strategie Abstand nehme und das Warenhausgeschäft wieder als Kerngeschäft definiere, sagte der Sprecher weiter. Würden Kaufhof und Karstadt fusionieren, würde Metro sich trotzdem weiter langfristig von dem Warenhausbereich trennen. Ob der Metro-Vorstand auch mit Arcandor spricht, sagte der Sprecher nicht. Wenn Arcandor mit Metro sprechen möchte, sei der Vorstand aber bereit. Arcandor war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Das Bundeskartellamt mag sich derzeit noch nicht über eine mögliche Veränderung der deutschen Warenhauslandschaft äußern. Dazu sei es viel zu früh, sagte ein Sprecher. Möglicherweise muss sich zunächst auch die EU-Kartellbehörde mit einem Zusammenschluss von Warenhäusern befassen. Minister Guttenberg sagte mit Blick auf eine mögliche künftige Monopolstellung, es seien noch sehr viele gesetzliche Fragen zu klären. Er betonte: «Das ist keine Aktion, die jetzt mit leichter Hand mal innerhalb von zwei Tagen zu lösen wäre.» (ddp)