Stuttgart. Der hochverschuldete Autobauer Porsche kämpft um seine Eigenständigkeit. Um seine Finanzprobleme zu lösen, sucht der Porsche-Vorstand einen Geldgeber. Offenbar gibt es auch schon Interessenten. Doch einer der Eigentümer ist gegen den Plan: VW-Aufsichtsratsboss Ferdinand Piech.
Der hoch verschuldete Sportwagenbauer Porsche wirbt bei Investoren für einen Einstieg bei dem Unternehmen. Ein Unternehmenssprecher bestätigte am Dienstag der Nachrichtenagentur AP Informationen der «Stuttgarter Nachrichten», wonach Vorstandschef Wendelin Wiedeking intensive Gespräche mit einem potenziellen Investor führt.
Auf die Frage, wie hoch die Erfolgswahrscheinlichkeit sei, sagte der Sprecher der Zeitung: «Es sieht gut aus.» Viel mehr könne er nicht sagen. Bis auf einen Eigentümer aus dem Familienclan seien alle anderen für eine solche Lösung, betonte der Sprecher.
Spekulationen über arabischen Investor
Auch wenn keine Namen genannt wurden, deuten die Zeichen auf Ferdinand Piëch, wie das Blatt berichtete. Porsche hat eigenen Angaben zufolge neun Milliarden Euro Schulden. Über einen Investor aus dem arabischen Raum war in den letzten Wochen immer wieder spekuliert worden. Weil mehrere Wege offenstehen, könnten sich die angeblichen Verhandlungen noch eine Weile hinziehen, berichtete das Blatt weiter.
Ein potenzieller Investor könnte sich über eine Porsche-Kapitalerhöhung direkt an dem Unternehmen beteiligen. Er könnte dem Sportwagenbauer auch VW-Aktien beziehungsweise VW-Optionen abnehmen. Damit könnte Porsche neues Kapital zur Refinanzierung erhalten. Porsche hält an Volkswagen knapp 51 Prozent der Anteile.
Der Streit zwischen den beiden traditionsreichen Autobauern und ihren Top-Leuten Piëch auf der einen und Porsche-Chef Wiedeking auf der anderen Seite spitzt sich schon seit geraumer Zeit zu. Entsprechende Fusionsgespräche waren von der Volkswagen-Seite zuletzt auf Eis gelegt worden. (ap)