Wien. Die europäischen Opel-Händler wollen sich mit einem Einstieg bei Opel an der Rettung des Autobauers beteiligen. Der Einstieg muss allerdings mit GM sowie anderen Interessenten wie Fiat und Magna abgestimmt werden.
Die europäischen Opel-Händler wollen sich mit einem Einstieg bei Opel an der Rettung des Autobauers beteiligen. Dazu wollen die Händler in den kommenden drei Jahren pro verkauftem Auto 150 Euro in einen Fonds einzahlen, wie der Chef der europäischen Händlervereinigung Euroda, Jaap Timmer, am Freitag in Wien sagte. Nach früheren Angaben sollen so insgesamt 400 Millionen Euro zusammenkommen. Dadurch könne eine Beteiligung von 20 Prozent erreicht werden.
Die Opel-Händler strebten eine Minderheitsbeteiligung an, sagte Timmer weiter. Zudem wollen sie demnach im Aufsichtsrat vertreten sein. Auch die Opel-Belegschaft arbeitet an einem Konzept zur Beteiligung an ihrem Arbeitgeber. Zusammen mit den Händlern wollen sie eine Sperrminorität von 25 Prozent erreichen, die einen Einfluss auf wichtige Unternehmensentscheidungen ermöglicht.
Timmer sagte: «Opel beziehungsweise Vauxhall sind eine starke Marke. Der aktuelle Erfolg des neuen Insignia zeigt deren großes Potenzial. Deshalb wollen wir aktiv die Zukunft von Opel/Vauxhall mitgestalten.» Man wolle nun mit den potenziellen Investoren von Opel Kontakt aufnehmen. Es gebe keine Präferenz für einen bestimmten Investor. «Die deutsche Regierung weiß mit Sicherheit, um was es geht.»
«Ein historischer Schritt»
Vizeverbandschef Albert Still meinte: «Es ist ein historischer Schritt, wenn sich die Händler an einem Hersteller beteiligen.» Dies sei ein positives Signal an die Politik. Die Beteiligung an der neuen Gesellschaft werde zwischen 10 und 20 Prozent liegen.
Opel begrüßte die Initiative. «Wir freuen uns über den Einsatz der Opelhändler für Opel und die starke Verbundenheit mit der Marke», sagte Sprecher Andreas Kroemer in Rüsselsheim. Weitere Kommentare lehnte er aber ab.
Die Automarke könnte in große Schwierigkeiten kommen, wenn die Mutter General Motors wie erwartet Pleite geht. Die Bundesregierung plant deswegen ein Treuhandmodell, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Außerdem sind mehrere Investoren interessiert, darunter Fiat und der Zulieferer Magna.
Auch die traditionsreiche britische Marke Vauxhall ist eine GM-Tochter. Sie verkauft auch Opelmodelle, die zum Beispiel in Deutschland hergestellt werden.
Übereinkunft mit GM notwendig
Dem Beschluss der europäischen Opel-Händler waren in den vergangenen Wochen Abstimmungen der nationalen Händlerverbände in allen europäischen Staaten mit Opel-Vertretungen vorausgegangen. Bereits im März hatte sich der deutsche Opel-Händlerverband VDOH für einen Einstieg bei dem Rüsselsheimer Autobauer über das Fonds-Modell ausgesprochen.
Die Händler müssen jetzt noch eine Übereinkunft mit der kriselnden US-Opel-Konzernmutter General Motors (GM) über die Beteiligung erzielen. Auch muss ein Einstieg der Händler mit Die Händler müssen jetzt noch eine Übereinkunft mit der kriselnden US-Opel-Konzernmutter General Motors (GM) über die Beteiligung erzielen. Auch muss ein Einstieg der Händler mit anderen Interessenten wie dem italienischen Autobauer Fiat und dem österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna abgestimmt werden. (afp/ap)