Düsseldorf. Das Aus von Quelle hat auch für Privileg-Kunden negative Folgen: Wie die Verbraucherzentrale NRW erklärt, erlischt mit dem Ende von Quelle sowohl die vom Händler garantierte Gewährleistungspflicht wie auch die Hersteller-Garantie. Für Käufer von Privileg-Geräten könnte das teuer werden.
Wegen der Schließung des Versandhauses Quelle müssen Millionen Kunden Reparaturen für Produkte der Hausmarke Privileg offenbar selbst zahlen. Ihr Garantieanspruch für schadhafte Privileg-Geräte erlischt, sobald der Betrieb von Quelle eingestellt wird, wie Zeit Online am Donnerstag berichtete. Dies werde voraussichtlich in wenigen Wochen geschehen, wenn die Lager geleert sind.
Die gesetzliche Gewährleistungspflicht der Händler zur Rücknahme oder zum Umtausch mangelhafter Ware innerhalb von zwei Jahren gilt nur so lange, bis ein Betrieb eingestellt wird. «Die Ansprüche an einen Händler erlöschen mit dessen Abwicklung», sagte Iwona Gromek von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen Zeit Online. Danach greift die Hersteller-Garantie.
Electrolux übernimmt nicht die Herstellergarantie
Wenn ein Kunde bei Quelle ein schadhaftes Produkte fremder Marken gekauft hat, kann er sich daher künftig an diese Unternehmen wenden. Für alle Privileg-Geräte trifft dies aber nicht zu, da Quelle Händler und Hersteller zugleich ist. Das bestätigte auch der Hauptproduzent von Privileg-Geräten, die Firma Electrolux, gegenüber DerWesten.
Daran ändert auch nichts, dass für die Reparaturen die Quelle-Tochter Profectis zuständig ist. Diese ist zwar auch von der Insolvenz betroffen, arbeitet laut Zeit Online aber weiter und hat große Chancen, einen Investor zu finden.
Im vergangenen Jahr war Privileg dem Bericht zufolge die meistverkaufte Marke bei Waschmaschinen, Wäschetrocknern, Elektroherden, Mikrowellen und Nähmaschinen. Auch bei Kühlschränken liegt Quelle ganz weit vorn. Am Montagabend hatte der Insolvenzverwalter des Quelle-Mutterkonzerns Arcandor, Klaus Hubert Görg, das endgültige Ende für das Traditionsunternehmen verkündet. Von der Schließung des Versandhauses sind fast 10 000 Mitarbeiter betroffen. (afp/we)