Stuttgart. Fünf Milliarden Euro Verlust erwartet der Sportwagenbauer Porsche im laufenden Geschäftsjahr. Gründe sind die Abwertung von VW-Optionen und die Vollkonsolidierung des VW-Konzerns, an dem Porsche 50,8 Prozent trägt. Dadurch würde Porsche die Liquidität steigern, so der Konzern.

Porsche steht vor einem Milliardenverlust: Im laufenden Geschäftsjahr erwartet der Sportwagenbauer nach eigenen Angaben ein «Ergebnis vor Steuern von bis zu minus fünf Milliarden Euro». Hintergrund sind eine Abwertung von VW-Optionen und die Vollkonsolidierung des VW-Konzerns, an dem Porsche rund 50,8 Prozent hält. Laut Mitteilung von Mittwoch handelt es sich um buchhalterische Verluste. Im vergangenen Jahr hatte Porsche mit Optionsgeschäften noch 6,8 Milliarden Euro verdient, das Jahr davor 3,6 Milliarden Euro.

Verluste nur buchhalterisch

Porsche begründete die Gewinnwarnung am Mittwoch mit zwei Faktoren: Als Vorbereitung für den Verkauf von Optionen auf Volkswagen-Aktien werden diese Papiere abgewertet. Das führe «zu einer erheblichen buchhalterischen Ergebnisbelastung», wie Porsche mitteilte. Porsche stehe «in fortgeschrittenen Verhandlungen» zum Verkauf der Optionen, unter anderem mit der Qatar Holding LLC (QH), «mit der darüber hinaus Gespräche über einen Einstieg bei der Porsche SE geführt werden».

Die Abwertung verbessert nach Porsche-Angaben aber die Liquidität. «Dem Unternehmen würden dann Barmittel in einer Größenordnung von über einer Milliarde Euro zufließen, die aktuell als Sicherheit für die Optionsstruktur hinterlegt sind», hieß es.

Deutliche Ergebnisbelastung

Außerdem muss Porsche zum ersten Mal seine VW-Beteiligung von 50,76 Prozent in der Bilanz voll konsolidieren. Bei einer Prüfung sei der Kaufpreis mit alle Vermögenswerten und Verbindlichkeiten des VW-Konzerns verglichen worden. «Die daraus resultierende Ergebnisbelastung wird ebenfalls deutlich ausfallen», hieß es. «Unter dem Strich dürften die beiden Maßnahmen im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2008/2009 voraussichtlich zu einem Ergebnis vor Steuern von bis zu minus fünf Milliarden Euro führen.»

Vergangene Woche hatte VW nach monatelangem Ringen den Machtkampf mit Porsche gewonnen. Der Sportwagenbauer soll zehnte Marke bei den Wolfsburgern werden. Dazu wird VW voraussichtlich zunächst die Hälfte des Sportwagengeschäftes von Porsche kaufen, 2011 den Rest. Der Gesamtpreis soll 8 Milliarden Euro betragen. Außerdem soll das Scheichtum Katar bei Porsche und später bei VW einsteigen. (ap)