Berlin. Wendelin Wiedeking ist zufrieden mit seiner 17-jährigen Amtszeit als Vorstandschef des Autobauers Porsche. Laut Medienberichten sagte er, er habe viel mehr erreicht, als ihm bei seinem Antritt "im Traum eingefallen" wäre. Dennoch hätte er sich "natürlich einen anderen Abgang gewünscht."
Der frühere Porsche-Chef Wendelin Wiedeking hat eine positive Bilanz seiner 17-jährigen Amtszeit gezogen, zugleich aber Bedauern über die Art seines Abgangs geäußert. «Ich habe 17 Jahre lang mit vollem Einsatz meine Arbeit gemacht», sagte Wiedeking der «Bild am Sonntag». Als er im Oktober 1992 Vorstandschef von Porsche geworden sei, habe er viele Erwartungen gehabt. «Was ich letztlich erreicht habe, wäre mir damals nicht einmal im Traum eingefallen», sagte der scheidende Porsche-Chef.
"Keine museale Figur"
"Natürlich hätte ich mir einen anderen Abgang gewünscht, da bin ich ganz offen», sagte Wiedeking dem Blatt. Er sei aber «unendlich stolz» auf die Porsche-Belegschaft, die «in guten wie in schlechten Zeiten hinter ihm gestanden» habe. Er sei vielleicht für Widersacher ein «Buhmann» gewesen, nie aber für seine Mitarbeiter. «Aber als Legende - bei aller mir eigenen Bescheidenheit - tauge ich wirklich nicht», sagte der Ex-Porsche-Chef.
Auf die Frage, ob er glaube, einen würdigen Platz im Porsche-Museum zu bekommen, sagte Wiedeking: «Ich war ein angestellter Manager und habe daher in einer Ahnengalerie nichts verloren. Außerdem: Eine museale Figur bin ich noch lange nicht.» Nach Informationen der «Bild am Sonntag» hat Wiedeking noch einen Schreibtisch in der Porsche-Zentrale und soll seinen Nachfolger Michael Macht «bei Bedarf» beraten. Für Montagabend habe Wiedeking seine engsten Mitarbeiter zu einem Abschiedsessen ins Restaurant des Porsche-Museums eingeladen. (afp)