Essen. . Bei RWE sorgen Spekulationen über die Tochter Innogy für Gesprächsstoff. Mit Blick auf die Dividende gibt es nun ein Versprechen.

RWE hat ein bisschen mehr Farbe bekommen. Das traditionelle Blau ist etwas dunkler geworden. Auch der Slogan „Vorweggehen“ ist verschwunden. Stattdessen steht „Zukunft. Sicher. Machen“ auf dem ersten RWE-Geschäftsbericht seit der Zweiteilung des traditionsreichen Energiekonzerns. Im Essener Turm, wo tags zuvor Peter Terium als Chef der Tochterfirma Innogy seine Ergebnisse vorgelegt hat, präsentiert sich auch der neue Konzernchef Rolf Martin Schmitz.

Dass er bei seiner Premiere den höchsten Verlust in der knapp 120-jährigen Firmengeschichte erklären muss, ist dabei keine Überraschung mehr. Schon vor Wochen machte Schmitz den historischen Fehlbetrag öffentlich. Seitdem ist auch bekannt, dass die an RWE beteiligten Kommunen wie Dortmund, Essen und Mülheim erneut auf eine Dividende verzichten müssen. Am Tag der Bilanz für 2016 wollte der neue Chef wohl weniger zurück als vielmehr nach vorne blicken. „RWE ist wieder auf einem guten Weg“, verspricht Schmitz.

„Ein langfristiges Dividenden-Versprechen“

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Der neue RWE-Finanzchef Markus Krebber dürfte wohl auch an die kommunalen Anteilseigner gedacht haben, als er sein Dividenden-Versprechen gibt: Für das Geschäftsjahr 2017 soll es 50 Cent je Aktie geben. Das Ziel sei, dieses Niveau „auch in den Folgejahren mindestens zu halten“. Bei Günther Schartz, dem Vorsitzenden des Verbands der kommunalen RWE-Aktionäre, kommt das gut an: „Es ist für die Kommunen wichtig, wenn RWE ein langfristiges Dividenden-Versprechen abgibt.“

Weniger Klarheit gibt es indes bei einem anderen Thema, das RWE betrifft. Seit die Agentur Bloomberg berichtet hat, der französische Strom- und Gasriese Engie erwäge eine Übernahme der RWE-Tochter Innogy, wird eifrig spekuliert. RWE-Chef Schmitz hält sich in dem Spiel bedeckt. Er verweist auf den Aufsichtsratsbeschluss, der RWE ermöglicht, den Anteil an Innogy von 77 Prozent auf 51 Prozent zu reduzieren. Die Äußerung, RWE wolle auf Dauer die Mehrheit behalten, wiederholt Schmitz nicht. Ähnlich vage bleibt er bei der Frage, ob RWE am Düsseldorfer Energiekonzern Uniper interessiert sei. „Wir prüfen alle Optionen“, sagt Schmitz lediglich.

„Wir werden mit Argusaugen beobachten“

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Der aus den französischen Energiekonzernen Gaz de France und Suez hervorgegangene Versorger Engie beschäftigt rund 240 000 Mitarbeiter. Bei Innogy sind es rund 40 000 Beschäftigte. Der französische Staat hält knapp 30 Prozent der Engie-Anteile.

„Eine starke kommunale Beteiligung war bei RWE immer ein Schutz gegen unfreundliche Übernahmen. Das ist bei Innogy so nicht gegeben“, gibt Dortmunds Stadtwerke-Chef Guntram Pehlke zu bedenken. Dortmund ist der größte kommunale Einzelaktionär bei RWE. Und Peter Lafos, Konzernbetreuer der Gewerkschaft Verdi, betont: „Wir werden mit Argusaugen beobachten, was da passiert. Es gibt eine klare Beschlussfassung: Die Grenze lautet 51 Prozent.“