Essen. Schwierige Zeiten für RWE: Erneut wird es keine Dividende für Stammaktionäre geben. An der Ökostrom-Tochter Innogy wird aber festgehalten.

  • Der Energiekonzern RWE steht nach einem Jahr mit hohen Verlusten wieder vor einer Entspannung
  • RWE will die Mehrheit an der Ökostrom-Tochter Innogy behalten und hofft auf eine positive Entwicklung
  • Dagegen rechnet RWE in der konventionellen Stromerzeugung mit einem Ergebnisrückgang

Nach dem höchsten Verlust der Firmengeschichte geht der Energiekonzern RWE im laufenden Jahr von einer Entspannung der Lage aus. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht", erklärte Konzernchef Rolf Martin Schmitz am Dienstag in Essen. "Jetzt geht es darum, auf dieser soliden Grundlage RWE weiterzuentwickeln. Unser Geschäftsmodell dreht sich rund um das Thema Versorgungssicherheit."

Ergebnistreiber soll zum einen das Handelsgeschäft werden, das 2016 einen Verlust eingefahren hatte. Zum anderen soll sich die Ökostrom-Tochter Innogy positiv entwickeln. Der Energiekonzern RWE will die Mehrheit von Innogy behalten. In einer Mitteilung vom Dienstagmorgen verwiesen die Essener auf einen Beschluss des Aufsichtsrats aus dem Jahr 2015, dass RWE zwar grundsätzlich Innogy-Anteile verkaufen könne - jedoch nur bis auf 51 Prozent. Nach dem Innogy-Börsengang im Herbst vergangenen Jahres hält RWE noch knapp 77 Prozent.

Zum zweiten Mal keine Dividende für Stammaktionäre

Am Vorabend hatte die Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass der französische Strom- und Gaskonzern Engie eine Übernahme von Innogy erwäge. Der frühere Staatskonzern berate sich derzeit mit Experten, hieß es unter Berufung auf gut informierte Kreise. Eine finale Entscheidung sei noch nicht getroffen worden, der Deal könne auch noch abgeblasen werden. RWE erklärte, man kommentiere derartige Marktgerüchte nicht.

Dagegen rechnet RWE in der konventionellen Stromerzeugung mit einem Ergebnisrückgang angesichts deutlich niedrigerer Strompreise im Großhandel. Wegen des Strompreis-Verfalls und des teuren Atomkompromisses mit der Bundesregierung hatte RWE im vergangenen Jahr einen Verlust von 5,7 Milliarden Euro gemacht. Nun soll das zweite Jahr in Folge die Dividende für die Stammaktionäre ausfallen. Für 2017 verspricht RWE weiterhin 0,50 Euro je Aktie und in den Folgejahren eine mindestens stabile Dividende. (dpa)