Essen. Bei Thyssen-Krupp geht's weiter aufwärts: Der Essener Industriekonzern konnte den Gewinn im ersten Quartal 2015 um fast ein Drittel steigern.

Der Stahl- und Industriekonzern ThyssenKrupp bleibt auf Erholungskurs. Im ersten Quartal 2015 steigerte das Unternehmen den Gewinn im laufenden Geschäft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast ein Drittel auf 405 Millionen Euro. Dies teilte Thyssen-Krupp am Dienstag in Essen mit.

Der größte deutsche Stahlhersteller profitierte von seinen harten Sparanstrengungen, vom schwachen Euro und von den sinkenden Rohstoffpreisen. Zudem legten die Aufzugssparte und das Autozuliefer-Geschäft zu. Der Umsatz wuchs insgesamt um sieben Prozent auf fast elf Milliarden Euro.

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Unter dem Strich stand allerdings ein Gewinnrückgang um 82 Prozent auf 50 Millionen Euro. Grund ist der im April vereinbarte Verkauf des Edelstahl-Herstellers VDM, bei dem ThyssenKrupp einen Buchverlust von gut 100 Millionen Euro hinnehmen musste.

Angesichts der kräftigen Zuwächse im laufenden Geschäft hob der Vorstand die Prognose für das Ende September auslaufende Geschäftsjahr aber an. Nun soll der operative Gewinn bei zwischen 1,6 und 1,7 Milliarden Euro landen. Bislang sollte er auf "mindestens" 1,5 Milliarden Euro steigen. Beim Umsatz rechnet das Management weiter mit einem Zuwachs im einstelligen Prozentbereich.

Krise wegen gestiegener Schulden

ThyssenKrupp lässt derzeit eine der schwersten Krisen in der über 200-jährigen Unternehmensgeschichte hinter sich. Der Bau von neuen Stahlwerken in Brasilien und Amerika hatten zu Milliardenverlusten geführt.

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Während die Anlage in den USA seit einem Jahr verkauft ist, versucht ThyssenKrupp, die brasilianische Fabrik in eigener Regie profitabel zu machen. Wegen gestiegener Schulden von 4,6 Milliarden Euro bleibt die finanzielle Lage des Konzerns aber angespannt.

Wenn der Mitte April vereinbarte Verkauf der Edelstahl-Sparte VDM an den Finanzinvestor Lindsay Goldberg Vogel abgeschlossen ist, dürften die Schulden wieder sinken. Nun steht noch die italienische Edelstahl-Tochter AST auf der Verkaufsliste.

ThyssenKrupp will sich künftig stärker auf Industriegüter-Geschäfte wie den Bau großer Fabriken zur Herstellung von Düngemitteln, die Aufzüge und das Zuliefergeschäft für die Autobranche konzentrieren. (dpa)