Essen. . Thyssen-Krupp eröffnet in Mexiko ein neues Werk. Konzernchef Hiesinger plant weitere Investitionen – „nicht zu Lasten“ Deutschlands, wie er sagt.
Der Stahl- und Technologiekonzern Thyssen-Krupp hat ehrgeizige Pläne für den nordamerikanischen Automobilmarkt. Bis zum Jahr 2020 will das Essener Unternehmen mehr als eine halbe Milliarde Euro in das Geschäft mit Bauteilen für die Autohersteller in den USA, Kanada und Mexiko investieren. Bei einer Telefonkonferenz zur Eröffnung eines Thyssen-Krupp-Werkes in Mexiko sagte Vorstandschef Heinrich Hiesinger, er erhoffe sich Wachstum in der Region. Dies werde „nicht zu Lasten des Standorts Deutschland“ gehen.
Mit dem neuen Werk im mexikanischen Puebla baut der Ruhrgebietskonzern seine Position als Weltmarktführer bei Lenksäulen aus. Mittlerweile zählt die Autozuliefersparte von Thyssen-Krupp sechs Werke in Mexiko.
Auch interessant
Geplant sei auch, den Aufbau von Werken für Fahrwerks- und Motorkomponenten voranzutreiben, erklärte Spartenchef Karsten Kroos. In den kommenden Monaten will Thyssen-Krupp Kunden wie General Motors, Ford, Toyota, Hyundai, Honda und Tesla neue Produkte für Energieeffizienz, Karosserie-Leichtbau und Elektromobilität schmackhaft machen.
Für die europäische Stahlsparte spielt die Autoindustrie eine Schlüsselrolle
Thyssen-Krupp sieht sich als einer der weltweit führenden Werkstoff- und Komponentenzulieferer für die Autoindustrie. Zu den Kunden zählen nahezu alle großen Hersteller. In neun von zehn Pkw der Premiumklasse seien Teile verbaut, die das Essener Unternehmen gefertigt hat. Auch für die europäische Stahlsparte spielt die Autoindustrie eine Schlüsselrolle. Etwas mehr als die Hälfte des Stahls von Thyssen-Krupp wird an diese Branche geliefert.
Generell hat Konzernchef Hiesinger Nordamerika als Wachstumsmarkt für Thyssen-Krupp identifiziert. Für Thyssen-Krupp sei Nordamerika mit 22 Prozent des Gesamtumsatzes bereits heute „der wichtigste Absatzmarkt außerhalb Deutschlands“. Geld will Thyssen-Krupp auch in Wachstum der Geschäftsfelder Aufzug- und Anlagenbau stecken. Über alle Bereiche gerechnet will das Unternehmen bis zum Jahr 2020 mehr als 800 Millionen Euro in Nordamerika investieren.