Duisburg. Mit einem Streik droht der Betriebsrat bei Thyssen-Krupp-Steel sollten nicht alle Auszubildenden unbefristet übernommen werden. Arbeit ist genug da.

In den vergangenen Jahren standen Azubis nach ihrer Ausbildung bei Thyssen-Krupp-Steel (TKS) oft vor einer ungewissen Zukunft – eine Übernahme war ihnen nicht sicher. Zumindest für die 300 jungen Menschen, die 2011 ihre Lehre angefangen und nun auch beendet haben, soll aber Klarheit herrschen: Der TKS-Betriebsrat will am Montag mit dem Konzern verhandeln, dass alle Azubis des Jahrgangs übernommen werden – und schließt einen Streik nicht aus, sollte sich TKS sträuben.

Konzernbetriebsratschef Willi Segerath meint auch, überzeugende Argumente in der Tasche zu haben: „Wir haben den Tarifvertrag ;Zukunft’ vereinbart. Darin steht unter anderem, dass Azubis nach Bedarf übernommen werden – mindestens aber ein Drittel von ihnen.“ Und Bedarf herrsche dringend: Nachdem die Arbeitszeit auf 31 Stunden abgesenkt worden sei, werde haufenweise Mehrarbeit geleistet. „In manchen Bereichen bis zu 40 Prozent“, betont Segerath. Oft säßen die Azubis, die ein Jahr bei der Transfergesellschaft Peag untergekommen sind, bereits auf offene TKS-Stellen.

Stahl-Gesamtbetriebsratschef pocht auf unbefristete Übernahmen

Auch Stahl-Gesamtbetriebsratschef Günter Back pocht auf die unbefristete Übernahmen der Azubis. „Damit sichern wir unsere Zukunft und senken den Altersschnitt der Mitarbeiter von aktuell 45 Jahren.“ Zudem verbessere sich die Auftragslage beim Stahl. „Derzeit produzieren wir 11 bis 11,5 Millionen Tonnen Stahl, haben aber die Kapazität für 14,5 Millionen Tonnen“, sagt Back. Wenn die in den vergangenen Jahren zuverlässigen Prognosen stimmten, dann sei TKS 2020 wieder „mit 13 Millionen Tonnen am Markt.“

Sollte TKS die Verhandlungen aber blockieren, schließt Konzernbetriebsrat Segerath eine härtere Gangart nicht aus: „Wenn sich die Kollegen dann spontan entscheiden, die Arbeit niederzulegen, werden wir sie mit aller Kraft schützen.“