Essen. Auf der Fashion Week in Berlin machen die GNTM-Kandidatinnen erste Erfahrungen mit den weniger glamourösen Seiten des Geschäfts. Bei den professionellen Modelabels fallen die meisten Mädchen durch. Selbst die erfolgsverwöhnte Nathalie bricht in Tränen aus. Gut, dass Onkel Joop den Kuchen dabei hat.
Thomas Hayo hatte seine Mädchen bei Germany's next Topmodel (GNTM) gewarnt: „Jetzt tauchen wir ein in die Realität!“ Heute keine Foto-Shootings mit exotischen Tieren, keine Strand-Flirts mit männlichen Models oder Wildwest-Ausritte in Utah. Die Realität ist eine weißgetünchte Halle in Deutschland. Und eine kleine Frau mit roten Haaren, die darin wartet. Rebekka Ruetz heißt sie, von Beruf Modedesignerin.
Auf der Fashion Week in Berlin will sie ihre neue Kollektion präsentieren, dafür sucht sie noch Models. Thomas Hayo hat ein paar GNTM-Damen mitgebracht, nun müssen sie sich dem Urteil von Ruetz stellen. Das geht mitunter ziemlich schnell. „Der Walk hat mich nicht überzeugt“, sagt die Designerin zu Nathalie und gibt ihr das Fotobuch zurück. Die nächste, bitte. Stefanie kommt auch nicht besser weg: „Du bist nicht präsent“. Bei Sarah fehlt Ruetz „der Esprit“. Am Ende dürfen nur Jolina, Ivana und Nancy zur Modenschau.
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Da ist es bei Modelmama Klum schon wesentlich kuscheliger. Und bei Joop erst recht! Der Co-Juror hat diesmal nach Hause eingeladen. Oder zumindest ins Atelier, einer riesigen Gründerzeitvilla am See in Potsdam. Hier ist die Modewelt noch in Ordnung. Bei Kaffee und Kuchen erzählt Joop Geschichten von der Schlagsahne in der DDR, die eigentlich aus Margarine bestand. Also, die Schlagsahne, nicht die DDR. „Ein sehr, sehr lieber Mensch“, schwärmt Karlin, „man hat eigentlich keine Wahl als zuzuhören!“ Im Gegenzug lobt Joop alle GNTM-Kandidatinnen. Vielleicht liegt es auch an den Outfits, die sie diesmal tragen. Sie stammen alle von Joops Label „Wunderkind“.
Einen ganz besonderen Clou ausgedacht
Zurück in Berlin steht das nächste Casting bei Germany's next Topmodel an. Modedesignerin Anja Gockel hat eingeladen. Für ihre Show auf der Fashion Week hat sie sich einen ganz besonderen Clou ausgedacht: „Wir haben ein Thema, das heißt Hildegard. Eine Nonne des Mittelalters, die sehr modern war in ihrer Zeit!“ Das kann nur bedeuten: „Wir wollen einen gediegenen Gang, nicht zu schnell.“
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Aminata ist ihr dafür zu schlacksig. Hinter der Bühne gerät das GNTM-Model ins Grübeln: „Das mit der Nonne versteh' ich einfach nicht.“ Den anderen Mädchen erschließt sich der Mittelalter/Kloster-Komplex auch nicht recht. Selbst die erfolgsverwöhnte Nathalie bekommt einen Korb. Den zweiten in Folge. Da fließen auch bei der selbstbewusstesten Teilnehmerin („Niemand sieht so aus wie ich!“) die Tränen.
Nach der harten Realität in Berlin geht es zurück zur Traumwelt in Kalifornien. Das heißt, für alle außer Karlin. Ihr Pass ist abgelaufen, fürs Erste muss sie in Deutschland bleiben. Ihre Konkurrentinnen fliegen derweil nach L.A. Dort müssen sie ein Trampolin-Shooting auf einem Hochhausdach absolvieren.
GNTMDanach folgt die letzte Laufsteg-Probe. Das Outfit stammt von „Wunderkind“. Die eigenen Kleider scheinen Joop zu verwirren. „Wer ist das?“, fragt der Designer bei jedem zweiten Mädchen. Bei Samantha erkennt er auch die Mode nicht wieder. Die Kandidatin verspießere seine Entwürfe, findet er.
Nicht wandelbar genug für GNTM
Ansonsten spielt Joop meist den „good cop“. So auch bei Überfliegerin Jolina, die von Klum kritisiert wird: „Dir fehlt Persönlichkeit!“ Joop und Hayo sind dagegen voller Lob. Die Hamburgerin bringe alles mit, was das Business verlangt. Nur bei Sarah sind sich alle einig: Sie ist für GNTM nicht wandelbar genug. Für die 16-Jährige geht es zurück nach Hause.